VEP & IG Schürenweg – Teil VII: Wieder kein wirklich greifbares Ergebnis in der Bezirksvertretung Stadtmitte
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Heute hatte sich die BV Stadtmitte (in ihrer letzten Sitzung) wieder einmal mit den Verkehrs- und Umweltproblemen am Schürenweg zu befassen. Zu einem inhaltlichen Ergebnis und einer Empfehlung an den Bau- und Planungsausschuss kam es nicht.
Mehr als 50 IG-Mitglieder unterschiedlichster Altersklassen unterstrichen ihre bekannten Forderungen durch ihre Anwesenheit und durch zahlreiche Plakate.
Mit der Mehrheit der BV-Mitglieder wurde ein Antrag der Grünen-Vertreter abgelehnt, die eine Bürgerversammlung gefordert hatten.
Stattdessen beschlossen die BV-Mitglieder mehrheitlich, dass die Verwaltung gebeten wird, ihre Beratungsvorlage für die nächste Sitzung des Bau- und Planungsausschusses zurückzuziehen und dass innerhalb eines Monates eine Gesprächsrunde aus Vertretern der IG Schürenweg, Vertretern der in der BV-Fraktionen und der Verwaltung stattfinden soll, um die unterschiedlichen Positionen von Verwaltung und Interessengemeinschaft Punkt für Punkt zu diskutieren, um dann (vielleicht) zu einem tragbaren Ergebnis zu kommen.
Am Morgen hatte die Interessengemeinschaft OB Norbert Bude 560 Unterschriften überreicht, mit denen sie den Unmut gegen die aktuelle zu hohe Verkehrsbelastung in den reinen Wohngebieten des Straßenzuges Bergstraße, Schürenweg, Marienburgerstraße, Metzenweg und Nicodemstraße zum Ausdruck brachten.
Die IG bat Bude dafür zu sorgen, dass endlich gehandelt werde und die Verkehrsbelastungen (Lärm- und Immissionsschutz) für ihre Wohngebiete mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verringert würden.
OB Bude hatte angeboten, sich moderierend in diese Angelegenheit einzubringen.
Das scheint auch bitter nötig zu sein, weil zu einem der überwiegende Teil der konstruktiven Maßnahme der IG von den Verkehrsplanern abgelehnt wurden und zum anderen der Leiter des Ordnungsamtes Hermanns in der BV-Sitzung unnachgiebig sämtliche Verkehrslenkungsmaßnahmen, wie das von der IG geforderte Lkw-Durchfahrtverbot für den Zeitraum vom 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr sinngemäß mit der Argumentation ablehnte, dass die Straßenverkehrsbehörde aufgrund rechtlicher Aspekte erst tätig werden könne, wenn tatsächlicher Bedarf bestehe.
Dies quittierten einige der anwesenden IG-Mitglieder mit Mißfallensbekundungen. Andere interpretierten es so, dass erst etwas Schlimmes passieren müsse, bevor Hermanns tätig werde und es erregte die Besucher und einen von ihnen so sehr, dass er die Frage stellte, ob erst ein Kind tödlich verunglücken müsse …. Diese Äußerung wollte Herrmanns so nicht gelten lassen.
Nun haben Verwaltung und IG ein paar Wochen Zeit, sich noch einmal mit der Gesamtproblematik und besonders mit den Detailproblemen zu befassen, um endlich – noch vor der konstituierenden Sitzung der neuen Bezirksvertretung Nord – zu einem für alle Seiten akzeptablen Ergebnis zu gelangen.
Dass der Entwurf des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) stadtweit Thema bleiben wird, steht – unabhängig vom Ausgang eines von OB Norbert Bude moderierten Treffens – außer Frage.
Hilfreich wäre dabei sicherlich, wenn besonders die Verkehrsplaner den Entwurf-Status des VEP auch als wirklich als „Entwurf“ kommunizieren und ihn nicht schon jetzt als unabdingbaren Endzustand darzustellen versuchen würden.
4.
Thomas R. Diehl schrieb am 17.09.2009 um 12:49 Uhr:
Beachtlich war auch die Argumentation gegen eine Beschilderung, diese bringe nichts, weil die Fahrer ohnehin auf ihre Navigationsgeräte achten würden, in denen diese nicht eingebunden würde.
Da eine Lkw-Durchfahrtverbotsbeschilderung aber verkehrsrechtlich bindend ist (im Gegensatz zu Navi-Karten) bedeutet eine solche Argumentation, hier werden Rechtsbrüche billigend in Kauf genommen.
Genau genommen finden wir gar eine Argumentation in jener Stoßrichtung, dass absehbare Rechtsbrüche die Einführung von Gegenmaßnahmen verhindern – vollkommen absurd.
3.
K.T.Anders schrieb am 17.09.2009 um 10:50 Uhr:
Was ist bloß los in MG. Da wollen Politiker wie Herr Brandts von der CDU mit der Begründung, es müsse unbedingt Verkehr aus den Wohngebieten, aus der Stadt rausgehalten werden, eine zig-Millionen teure L19 mit Landesmitteln bauen (lassen). Dafür kämpfen sie mit allen denkbaren Mitteln.
Aber eine Verkehrsbelastung von 20.000 Autos mit LKW-Verkehr mitten in MG ist für diese Politiker der CDU in Ordnung.
Schaut man mal auf unsere Stadtkarte, so erkennt jeder der des Lesens mächtig ist, nödlich des Schürenweges verläuft eine Autobahn die auch noch in Kürze ausgebaut werden wird.
In diesem Ausbauzuge könnte eine Anschlußstelle Viersener Straße eingeplant werden.
Auch dafür könnte sich ein Herr Brandts mal stark machen mitsamt seiner Partei-Kollegen.
2.
h.krager schrieb am 17.09.2009 um 00:10 Uhr:
Merkwürdig ist: für unsere Borussia gab es Geld für eine Autobahnanbindung, für die Menschen dieser Stadt ist wieder einmal keines da.
Merkwürdig auch: Beim Bau der L19 spielt der Schutz der Steinkäutze keine Rolle für unsere Planer, eine Verbindungsstraße zwischen Kaldenkirchener- und Viersener Straße wird nun plötzlich genau mit diesem Argument zu verhindern gesucht.
Welches perfide Spiel wird hier gespielt?
1.
Kritiker schrieb am 16.09.2009 um 23:23 Uhr:
„Der Planungs- und Bauausschuss nimmt den Vorentwurf des Zielkonzeptes zum Verkehrsentwicklungsplan zur Kenntnis“ – so lautete es in der Beratungsvorlage im Dezember 2008.
Offensichtlich wurde in der Zwischenzeit bis heute von unseren Verkehrsplanern eine Endfassung erstellt – nur kennt diese niemand.
Wird denn noch über den selben Planungsstand gesprochen? Denn:
In der Regel wird unter dem Begriff Entwurf eine Darstellung und Präsentation in Form von Texten, Zeichnungen, Grafiken und Modellen verstanden.
Diese Darstellungen sind Mittel der Veranschaulichung und Kommunikation mit anderen Menschen. Anhand ihrer können Qualität, Funktionsweise und Funktionstüchtigkeit aber auch eventuelle Fehler eines Entwurfs überprüft, diskutiert und gegebenenfalls verbessert werden.
Auch das erstellende Ing.-Büro Baier aus Aachen gab sich für Änderungen offen, damals.
Wo ist der Mensch, der jetzt mal Tacheles mit unseren Planern spricht, die Gefahr einer Borniertheit sollte in den Anfängen angegangen werden.
Dem OB kann ich nur eine starke Hand wünschen.