Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach: Helmut Hönig sagt Tschüss … aber nicht ganz • Vorstandswahlen wurden wiederholt
Herbert Baumann [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wiederholen musste das Arbeitslosenzentrum (ALZ) seine Mitgliederversammlung. Aus formalen Gründen waren die Vorstandswahlen – und nur die – vom Vereinsregister des Amtsgerichtes beanstandet worden.
In entspannter Atmosphäre fanden die „richtigen“ Wahlen nun statt – Überraschungen gab es dabei keine, wohl aber einen Abschied.
Genau genommen waren es gleich zwei.
In der Mitgliederversammlung 2018 war das Vorstandsteam der Einfachheit halber en bloc und einstimmig nominiert worden.
„Das geht aber nicht“, urteilte die zuständige Rechtspflegerin beim Amtsgericht und bezog sich auf die ALZ-Satzung. Diese sieht solche „Blockwahlen“ nicht vor, also wurde ein neuer Termin für die Mitgliederrunde vorbereitet.
Einzeln, einstimmig und für zwei Jahre gewählt sind Karl Boland (Sprecher des Vorstandes), Herbert Baumann, Winfried Schulz und Franz-Josef Schiller.
Bedauert wurde der Verzicht von Helmut Hönig. „Das hat private Gründe, ich möchte durchatmen und verzichte deshalb auf mehrere Ehrenämter“, sagte Hönig. Er gehörte viele Jahre zum Vorstandsteam und zählt zu den verlässlichen Machern.
„Schade, dass Du nicht weitermachst. Danke für Dein konstruktives Mitwirken“, sagte Boland und überreichte dem 74-jährigen einen bunten Blumenstrauß.
Hönig bleibt Mitglied und Förderer des ALZ.
Seinen Abschied (Eintritt in die Altersrente) zum 30. April hat Rudi Fischer angekündigt.
Fischers „Markenzeichen“ im ALZ ist das kostenlose Bewerbungstraining.
Er hilft jährlich zwischen 300 bis 400 Personen zu einer Visitenkarte für einen neuen Job.
Er freue sich immer riesig, wenn Wochen später eine(r) im Büro vorbeischaue und strahle: „Ich habe Arbeit.“ Das sei für ihn ein schönes Erfolgserlebnis.
ALZ-Leiter Karl Sasserath und Boland informierten die Mitglieder darüber, dass das Bewerbungstraining weiterhin zum ALZ-Service gehört. Man bemühe sich um eine Nachfolge.
Nach der Einzelwahl der Kassenprüfer – Annette Löffler und Bernhard Willms -kritisierte Sasserath die Ankündigung der schwarz-gelben Landesregierung, die so genannte ESF-Förderung für die landesweit rund 80 Arbeitslosen- und Erwerbslosenberatungsstellen Ende 2020 einzustellen.
Mit dem Geld des Europäischen Sozial-Fonds bezahlt das ALZ Teile der Gehälter ihrer Berater.
„Das würde ein großes Loch in unsere Kasse reißen“, sagte Boland. Zwischenzeitlich vernetzten sich zahlreiche Beratungsstellen im Land zu einem „vereinten Protest“. Einzelgespräche mit Landespolitikern seien ebenfalls vorgesehen.
Die, die bereits stattfanden, hätten kein positives Ergebnis gebracht.
Keine Einigung gibt es bislang auch nach einer Brandschau im ALZ.
Feuerwehr-Experten hatten u.a. festgestellt, dass sich Brandschutztüren stark verzogen haben, deshalb schwer zu öffnen sind.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft (EWMG), die städtische Häuser wie das ALZ-Zentrum Lüpertzender Straße 69 verwaltet, ist der Ansicht, dass das Zentrum die Sanierungkosten von vermutlich mehreren 1.000 Euro zahlen soll.
Boland erklärte, dies sei „ganz klar Sache des Hauseigentümers“.
Das Stadtmitte-Zentrum sei außerdem angesichts der seit Jahren klammen Finanzlage nicht imstande, solch hohe Summen zu stemmen.
Vorstand und Team des ALZ hoffen auf eine Lösung mit der EWMG. Erste Kontakte wurden geknüpft.
Fortschritte gibt es bei den Programmen Gesundheitsförderung und Langzeitarbeitslosigkeit sowie bei dem Vorhaben, den ALZ-Garten hinter dem Haus zu öffnen und intensiv zu nutzen.