Abfallgebühren 2019 • Teil VI: Was ein Familienvater über das neue Abfallkonzept ab 2019 und die aktuellen Ideen von CDU und SPD denkt …

Stefan Müller [ - Uhr]

[25.05.2018] Das Foto zeigt unsere Restmülltonne vor der Leerung vorgestern, am 23.05.2018. Warum habe ich dieses Foto gemacht?

Wir sind eine 4 köpfige Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder 9 und 11 Jahre) und nutzen z.Zt. eine 25l Mülltonne, die wir i.d.R. nur zur Hälfte befüllen.

Zur vollständigen Info: Wir nutzen auch eine Biotonne und eine Papiertonne.

Eigentlich könnte der hier befindliche Rest noch weiter verringert werden, wenn wir noch den Kaffeesatz, Obst- oder Zwiebelschalen in der Biotonne entsorgen würden… .

Wir sind durchaus für die Einführung der Rolltonnen als Maßnahme zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter der mags.

Wir sind auch der Meinung, dass die Bürger der Stadt für die Abholung und Entsorgung inclusive Verbrennung zu zahlen haben.

Wir verstehen auch die Argumentation, das bisher Singlehaushalte mit der 25l Mülltonne möglicherweise benachteiligt werden

Wir sind allerdings nicht der Meinung, dass manche Bürger bzw. Haushalte gar nichts für Ihren Müll bezahlen.

Unserer Meinung nach müsste jeder Bürger / Haushalt der Stadt angeschrieben werden und mit einer (noch zu berechnenden) festen Grundgebühr für die Müllentsorgung belegt werden – denn jeder produziert Müll – egal ob Restmüll, Plastik, Papier oder Biomüll.

Grundsätzlich sollten Sperrmüllabfuhren und Anlieferung an die Sammelstellen gebührenbefreit sein, damit kein Anreiz für wilde Müllablagerung geschaffen wird.

Diese Gemeinkosten sollten von allen Bewohnern / Haushalten der Stadt gleichmäßig getragen werden.

Ob man dann Babys, Kinder & Jugendliche auch zur Berechnung der Gebühr heranzieht ist eine politische Entscheidung….

Der Bürger sollte sich dann eine Mülltonne seiner gewünschten Größe aussuchen können und noch einen individuellen Beitrag zu einer Grundgebühr „on top“ zahlen.

Ob es sinnvoll erscheint unterschiedliche Abfuhrtermine (2 Wochen- oder 4 Wochen-Rhythmus ) zu erlauben kann die Organisation der Logistik besser beurteilen.

Wenn ich mir als Bürger jedoch die Tonnengröße selber aussuchen kann, fällt das Problem weg und man kann 14 Tage vorgeben… .

Ich war am vergangenen Freitag Besucher der Verwaltungsratssitzung der mags und eine Woche zuvor Besucher des Hauptausschusses der Stadt.

Was mich als Bürger zutiefst ärgert und frustriert ist das parteipolitische Rumgezicke.

Man hat als Bürger nicht das Gefühl, dass es um IHN geht, sondern nur darum welche Partei sich durchsetzt.

Anders kann ich mir nicht vorstellen, dass überhaupt keine Diskussion / Brainstorming über verschiede Lösungsmöglichkeiten erfolgt – sondern einzig und alleine über die Einführung einer 35l-Tonne, die keine ist, und über ein an den Haaren herbeigezogenes Mindestvolumen diskutiert wurde.

Unserer Meinung nach müssen schnellstmöglich verschiedene Modelle erarbeitet und zur Diskussion gestellt werden.

Grundlegende Daten sind ja vorhanden: Gesamtkosten der Müllentsorgung und Anzahl der Haushalte in Mönchengladbach … der Rest ist Mathematik und politischer Wille.

Zum Abschluss noch:

Meine Frau und ich versuchen unseren Kindern von klein auf beizubringen nachhaltig zu leben und Ihre Mitmenschen und Umwelt mit Respekt zu begegnen und leben dies so weit wie möglich vor.

Wir sind jedoch der Auffassung, dass durch die neue Abfallsatzung der Stadt Mönchengladbach der Anreiz zur Müllvermeidung und Mülltrennung ad absurdum geführt wird.

Erklären Sie uns bitte, so dass wir es verstehen können,  warum wir anstatt einer 25l-Tonne plötzlich eine 120l-Tonne befüllen sollen???

Selbst eine Option, die 120l Tonnen nur alle 4 Wochen zu entleeren, ermöglichen sie uns nicht, sondern nur Singles.

Warum eigentlich nur Singles?

Wird hier der bisherige Nachteil für Singles bewusst in eine Bevorzugung umgewandelt?

Wenn ja, was hat das mit Gerechtigkeit zu tun?

 

3 Kommentare zu “
Abfallgebühren 2019 • Teil VI: Was ein Familienvater über das neue Abfallkonzept ab 2019 und die aktuellen Ideen von CDU und SPD denkt …”
  1. vergessen. @StefanMuellerMG

    Sie schreiben:

    „Grundsätzlich sollten Sperrmüllabfuhren und Anlieferung an die Sammelstellen gebührenbefreit sein, damit kein Anreiz für wilde Müllablagerung geschaffen wird.“

    Das ist doch so. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals bei ner Sammelstelle was bezahlt hätte.

    O.K. waren immer nur Kleinigkeiten, z.B. ein Elektrogerät oder irgendwas, ds ich weg haben wollte.

    auch nen Regenschirm könnte man da mal eben ohne Probleme abgeben.

    Die Männer dort sind echt freundlich und kompetent.

    Denke das ist ne Frage wieviel ich hin bringe oder beim Sperrmülltermin habe. Ich hatte in 20 Jahren keinen.

  2. @StefanMuellerMG

    Vielen Dank für Ihre aufwendige Arbeit!

    Aus dem empörend nix sagenden Antwortschreiben der mags an Sie:

    „Ich kann Ihnen versichern, dass vor der Entscheidung im Dezember 2017 über einen sehr langen Zeitraum in der Politik auch sachlich diskutiert wurde. Leider haben dies die Bürger in den öffentlichen Sitzungen nicht mehr in vollem Umfang nachvollziehen können.“

    In der Politik sachlich diskutiert und das ist nur an den Bürgern vorbei gegangen? Und die Erde ist eine Scheibe.

    Dann hätten die auch die Kosten diskutiert. Haben die das gemacht?

    Bis heute weiß niemand was an Kosten auf die Leute zukommt!!! NICHT MAL DIE MAGS!!!

    Aha, aber es wurde viel diskutiert in der Politik. die wichtigste Sache, was wir zahlen müssen, haben die „vergessen“???

    Vera … – verkohlen die uns oder sind die wirklich so dumm und planlos???

    Super finde ich das bescheuerte Argument mit dem Regenschirm. Auaaaaaaa!!!!

  3. Zur Information: Heute 29.05.2018 um 10 Uhr habe ich per E Mail folgende Antwort von der „mags“ erhalten – mit CC an Oberbuergermeister@moenchengladbach.de :

    „Sehr geehrter Herr Müller,

    Ihr Schreiben wurde zuständigkeitshalber an den mags-Vorstand weitergeleitet. In dessen Auftrag erhalten Sie nun dieses Antwortschreiben.

    Es freut uns zu sehen, wie gewissenhaft in Ihrem Haus der Müll getrennt wird. mags wurde in der Verwaltungsratssitzung beauftragt, verschiedene Varianten für die Kalkulation der Müllgebühren zu erarbeiten und ist dabei.

    Ich kann Ihnen versichern, dass vor der Entscheidung im Dezember 2017 über einen sehr langen Zeitraum in der Politik auch sachlich diskutiert wurde. Leider haben dies die Bürger in den öffentlichen Sitzungen nicht mehr in vollem Umfang nachvollziehen können.

    Grundsätzlich wird der Aspekt der Müllvermeidung in der neuen Abfallsatzung berücksichtigt, weil durch eine Biotonne oder Eigenkompost die 20l auf 15l reduziert werden kann.

    Die vierwöchige Abfuhr für Single-Liegenschaften ist nur deshalb möglich, weil dann das Mindestvolumen von 15l/Woche eingehalten wird. Sobald eine Person mehr dazu kommt, ist dies nicht mehr der Fall.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

    Yvonne Tillmanns
    – Pressereferentin -“

    Auf die Grundproblematik, das nicht alle Bürger / Haushalte erfasst werden, wird nicht eingegangen!

    Ich habe mir mittlerweile die „Gutachten“ aus dem Ratsinformationssystem besorgt, wonach die Tonnengrößen und Mindestvolumen hergeleitet werden:

    http://pvr.itk-rheinland.de/ratsinfo/moenchengladbach/3756/UHJhZXNlbnRhdGlvbiBBYmZhbGxrb256ZXB0ZSBUT1AgMjYwNC1JWCBwZGYucGRm/11/n/134587.doc

    Hier finde ich die Aussage auf Seite 20 zur Auswahl der Gebührenmodelle besonders interessant:

    Ansatz 1: Beibehaltung des aktuellen Gebührenmodells mit linearer Einheitsgebühr und Litermaßstab
    Ansatz 2: Aufbau eines demografiesicheren Gebührenmodells mit einer Grund und Leistungsgebühr (wird aktuell in vielen Kommunen diskutiert und umgesetzt) aufgrund des engen Zeitfensters [Rolltonne bis 01.01.2019] wurde vorerst Ansatz 1 weiter verfolgt

    Für mich stellt sich die Frage: Da mit Einführung der Rolltonne sowieso über ein neues Gebührenmodell entschieden werden muss – warum wurde (vom Auftraggeber gewünscht?) von vornherein keine Alternativen Lösungsansätze zugelassen?

    Noch ein Satz zu Seite 14- 16: Eine größere Rolltonne zu begründen damit, dass dort ein Regenschirm reinpasst, ist schon bemerkenswert.

    Wenn die Anlieferung für solche Kleingüter bei den Annahmestellen kostenfrei wäre, würde man diese auch nicht so oft im Wald wiederfinden.

    Ebenfalls als ärgerlich empfinde ich die Addition von „Restabfall aus Sperrabfall, wildem Müll, Papierkörben und aus dem RA-Bringsystem“ um die Tonnengrößen zu begründen.

    Wenn ich dieser Logik folge und ggf. einmal in 10 Jahren meine Wohnung / Haus renoviere und Möbel zu entsorgen habe sollte jeder Haushalt sicherheitshalber eine Tonne besitzen, die Mindestens 5 m³ fassen kann. (Achtung: Ironie )

    In der 2. Präsentation vom November 2017 werden besonders die verschiedenen Tonnengrößen vorgestellt.

    http://pvr.itk-rheinland.de/ratsinfo/moenchengladbach/13616/TUdfVmFyaWFudGVuX25ldV8yMDE3LTExLTI0X2ZpbmFsLnBkZg==/12/n/136431.doc

    Ich kann das drehen und wenden wie ich will: 15 oder 20 sind meiner Meinung nach nur Zahlen die sich gut durch 60, 120 oder 240 teilen und somit berechnen lassen……

    Gerne kann ich zugestehen, das schwierig ist (Quadratur des Kreises? ), Singles, 2 Personen Haushalte oder 4 / 5 Personen Haushalte mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Müllverhalten unter einen Hut zu bringen – dafür sollte eine offene Diskussion von den Entscheidungsträgern ermöglicht werden.

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