Die Brücke Bettrather Straße: „De Brück kütt weg … wat meene die Lück em ‚Dreiländereck‘?“
Rudolf Küppers [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[22.03.2018] Am 15. März hat Simone Krakau bereits über die Zusammenkunft von „Betroffenen“ berichtet, die eine Antwort auf die Frage erwarten: Was geschieht nach dem Abriss der maroden Brücke Bettrather Straße?
Es war sicher ein Wink des Schicksals, dass 3 Frauen die Initiative ergriffen haben und am Weltfrauentag zu einer Bürgerversammlung geladen hatten, zu der etwa 120 Interessierte gekommen waren.
Als Kenner der Materie war der Bezirksvorsteheher Nord, Herr Pauls, bereit, den aktuellen Sachstand zu erläutern, obwohl das Objekt nicht in seinem Zuständigkeitsbereich liege, der an der Staufenstraße zu Ende sei und er auch gar nicht wisse, wie genau die Bezirksgrenzen hier im „Dreiländereck“ verlaufen würden.
Seine Ausführungen waren recht langatmig und weitschweifend. Aus der Versammlung heraus wurde Unmut deutlich, er möge doch bitte die Frage beantworten, was geschieht nach dem Abriss der maroden Brücke!
Zumindest eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer war die Forderung aller Teilnehmer der Versammlung.
Den Erklärungsversuchen von Herrn Pauls, „fehlende Planungskapazität“ von Seiten der Stadt und dem Hinweis auf leere Kassen wurde widersprochen:
„Planungsarbeiten können auch von Ingenieurbüros ausgeführt werden“
und
„Wie man eine Gemeinde schuldenfrei macht, hat ein junger Bürgermeister innerhalb von 6 Jahren in Monheim gezeigt“.
Ich würde diesen Herrn mal nach Mönchengladbach einladen!
Von den Zahlen, die von Seiten der Stadt genannt wurden, nahm die Bürgerversammlung die Abrisskosten von 500.000€ zur Kenntnis – aber eine kritische Überprüfung erscheint sinnvoll und nötig.
Die weiteren Kosten, die von Frau Bonin wortgewandt und charmant mit 2,5 bis 5 Millionen € beziffert wurden machten deutlich, dass sich die Verantwortlichen der Stadt mit dem Neubau einer Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer überhaupt nicht oder aber nur unzulänglich beschäftigt hatten.
Herr Thomas Claßen vom ADFC – Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club – versetzte sowohl Verwaltung als auch die Teilnehmer der Versammlung mit seiner Sachkenntnis in Erstaunen.
Er berichtete von Gesprächen mit befreundeten Radlern aus den Niederlanden und brachte den Bau einer Holzbrücke in die Diskussion ein.
Eine solche Konstruktion sei bei einer hier vorhandenen Spannweite von 58m durchaus für ca. 600.000€ realisierbar!
Auf einen weiteren Einwand aus der Versammlung, dass die Stadt sehr wohl schnell planen und auch Mittel bereit stellen könne und dies ja in 2017 im Zusammenhang mit der Tour de France bereits bewiesen habe – hier wurde in Windeseile der Belag der Bismarckstraße erneuert und das seit mehr als 20 Jahren bestehende Ärgernis auf der Rathenaustraße bei fließendem Verkehr beseitigt – antwortete Frau Bonin geflissentlich nicht.
Ich vermute, mit den hier verausgabten Geldern wäre das Projekt „Neue Fußgängerbrücke Bettrather Straße“ bereits in trockenen Tüchern.
Sehr aufschlussreich war dann noch der Beitrag eines Herrn, der erst vor kurzer Zeit von Schwalmtal nach Mönchengladbach umgesiedelt ist und der sich beim THW mit Brückenbau und kurzfristigem Ersatz für nicht mehr verkehrssichere Brücken befasst.
Er berichtete, dass er erst vor einigen Tagen zusammen mit einem Kollegen den kurzfristig notwendig gewordenen Bau von zwei Behelfsbrücken im Raum Bonn geleitet habe – er wäre selbstverständlich bereit, dieses Projekt mit Rat und Tat zu begleiten, wenn der Wunsch an ihn herangetragen würde.
Er legte den Vertretern der Verwaltung nahe, doch bitte umgehend die Brückenunterführung unter dem Schürenweg am Ende des Bunten Gartens in der Nähe des Lokals Rosenmeer in Augenschein zu nehmen, auch diese Brücke sei in einem miserablen Zustand.
Die Versammlung forderte die Verwaltung auf, doch bitte die Belange
- von älteren Anwohnern
- von Schülern und Lehrkräften der Liebfrauenschule
- der Kinder des neuen Kindergartens und
- die Belange all der Menschen zu berücksichtigen, für die der Weg in Richtung Innenstadt über die Brücke Bettrather Straße seit Jahren und Jahrzehnten selbstverständlich und liebe Gewohnheit ist.
Der Weg durch die schmale und abends dunkle Gasse Bettrather Straße und über die Brücke Viersener Straße ist keine Alternative!
Den 3 Damen, die diese Veranstaltung geplant und durchgeführt haben, sage ich ein herzliches Danke – das ist Frauenpower!
Herr Pauls versicherte in seinem Schlusswort, dass diese Veranstaltung als Auftakt für weitere Zusammenkünfte anzusehen sei.
Sobald neue Erkenntnisse vorlägen, würde eine neue Versammlung einberufen.
Da die bestehende Brücke erst frühestens in anderthalb Jahren abgerissen wird, bin ich zuversichtlich, dass unmittelbar nach dem Abriss eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut wird.
Diese Zeit müsste doch für eine solide Planung bei der Stadt ausreichen—- oder sind Sie anderer Auffassung, Frau Bonin?
Ich wünsche mir, dass an der nächsten Versammlung dann aber fach- und sachkundige Mitarbeiter des Planungsamtes teilnehmen, auch der Leiter des Planungsamtes und der Herr Oberbürgermeister sind bei der nächsten Versammlung der Anwohner des „Dreiländerecks“ herzlich willkommen.
1.
Rademacher schrieb am 23.03.2018 um 19:34 Uhr:
Wer will die Brücke? Die falschen Leute.
Für die richtigen in dieser Klüngelstadt würde ne picobello neue gebaut. Da wäre auch das Geld da oder locker gemacht.
Das Beispiel mit der Tour de France und dem Belag ist super! Genau so ist das. Nicht wahr Frau Bonin?
Frua Bonin und Gatte träumen lieber von der wachsenden Stadt, Sichtachsen ohne Grünzeug das stört und 100.000 neue Gladbacher. Für die wäre bestimmt ne neue Brücke drin.