Kleine Tonnen passé? • Teil XX: Fast 64% der Haushalte benötigen ab 2019 nur 35-Liter bei 14-tägiger Entleerung • 91% kommen aktuell mit 25- oder 35-Liter-Ringtonnen aus • Deutliche Kritik an CDU, SPD und mags/GEM insbesondere zu „Zwangsmaßnahmen“
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[17.01.2018] Es ist genau das, was Dr. Hans Peter Schlegelmilch (CDU), Felix Heinrichs (SPD) und die mags/GEM-Führung mit Hans-Jürgen Schnass (SPD) und Gabriele Teufel (GEM-Geschäftsführerin) nicht wissen oder nicht wissen wollen: Mönchengladbacher Haushalten reicht in überwiegender Mehrzahl eine Restmüll-Volumen von 35 Litern pro Haushalt.
Das jedenfalls ist den Ergebnissen der BZMG-Umfrage zur Umstellung vom Ringtonnensystem auf Rolltonnen zu entnehmen, die hiermit veröffentlicht werden.
Haushaltsübergreifend benötigen danach fast 64% der Haushalte ab dem 01.01.2019 (Termin für die Einführung von Rolltonnen) einen Behälter, der nicht mehr als 35 Liter fasst.
Bei Ein-Personen-Haushalten liegt die Bedarfsquote für 35-Liter-Restmüllgefäße bei 83%, bei 2-Personenhaushalten bei 72%.
Bei Haushalten mit 3 Personen sind es 54% und selbst bei Haushalten mit 4 und mehr Personen sind es immerhin noch über 33%.
Die Umfrage bezog sich ausschließlich auf den Bedarf, der sich aus dem tatsächlichen, haushaltsbezogenen Restmüll-Aufkommen ergibt.
Die vom INFA-Institut, mags/GEM und GroKo in Aussicht gestellten – nach mags-Angaben aber keineswegs kalkulierte – Verringerung der Gebühren wurde in dieser Umfrage bewusst ebenso wenig thematisiert, wie das „Zwangs-Restmüllvolumen“ von 20 Liter pro Person und Woche, das wesentliche Grundlage für „Zwangs-Tonnengrößen“ und den daraus resultierenden Abfallgebühren ist.
Dazu könnte es durchaus eine weitere BZMG-Umfrage geben.
Im Zeitraum vom 01.01.2018 bis 15.01.2018 hatten täglich durchschnittlich über 70 Haushalte die acht Fragen beantwortet. Und das trotz Versuchen, die Durchführung dieser Umfrage zu behindern.
Die absolut anonyme Online-Umfrage wurde von über 2.500 Lesern der BürgerZeitung geöffnet, 42% von ihnen (1.071) beteiligten sich aktiv daran, indem sie die 7 Auswahlfragen beantworteten und in der 8. Frage insgesamt 585 individuelle und teilweise sehr deutliche Stellungnahmen hinterließen.
Die 1.071 Haushalte, die sich an der Umfrage beteiligten repräsentieren über 2.700 Einwohner Mönchengladbachs, also 1% der Mönchengladbacher Bevölkerung, auch wenn die Umfrage nicht alle Kriterien einer repräsentativen Umfragen erfüllen konnte.
Hier die zum Gesamt-Ergebnis zusammengeführten Teil-Ergebnisse aus den Antworten von 1-, 2-, 3- und 4-Personen-Haushalten sowie Haushalten mit mehr als 4 Personen zum Lesen am Bildschirm und/oder zum Download:
… und hier die entsprechenden Teil-Ergebnisse:
Dorthin wurden auch vollkommen unverändert die entsprechenden Stellungnahmen aus den jeweiligen Haushalten übertragen.
Eine solche Umfrage kann natürlich eine Bürgerbeteiligung im Rahmen eines von den Grünen beantragten und von FDP und DIE LINKE unterstützten Ratsbürgerentscheides, der von CDU und SPD kategorisch abgelehnt wurde, nicht ersetzen.
Sie weist jedoch nicht zuletzt durch ihre Anonymität im Ergebnis darauf hin, welche Meinung über die „Zwangsmaßnahmen“ in der Bevölkerung vorherrscht und weist zudem auf die „Motivation“ der GroKo hin, warum sie sich weigert, die Bürgerschaft offensiv einzubinden.
Sie fürchtet eine krachende Niederlage.
Möglicherweise erhalten die Bürger ja im Zuge eines Bürgerbegehrens und eines ggf. dann folgenden Bürgerentscheides die „Wahl“, ein 35-Liter-Restmüllgefäß zu nutzen.
Eine Frage dazu (die nur mit Akreuzen von JA oder NEIN zu beantworten sein muss), könnte lauten: „Soll es eine Restmüllrolltonne mit einem nutzbaren Volumen von 35 Litern geben?“.
3.
Omega schrieb am 8.04.2018 um 11:26 Uhr:
@ Stadtfilzer: Ja es ist schon eine wirklich Sauerei, den Bürger etwas auf zu brummen was
er nicht in dem Umfang braucht. Es ist für eine einzelne Person, keine alternatvie da, ein lob an der Mags/Gem, da waren wohl ein paar schlaue Leute dran, wie man sich bereichern kann was.
2.
Stadtfilzer schrieb am 23.03.2018 um 22:23 Uhr:
Die Müllgeschichte ist nicht nur ärgerlich, sie ist auch sehr ungerecht, denn es würde besser gehen.
Wenn schon Umstellung auf Monstertonnen, dann wenigstens fair. Viele Kommunen, wie z.B. auch unser Nachbar Viersen, rechnet nach Volumenverbrauch, der bei jeder Leerung gemessen wird.
So bekommt man keine Kosten aufgedrückt wie in MG demnächst. 20 Liter ob die pro Person gebraucht werden oder nicht! Mit Biotonne entsorge ich vielleicht alle 2 Monate ein Tütchen Rest-Müll, zahle aber über 200 € dafür!
@ onde
Es ist wie Sie schreiben. Die meisten Bürger haben noch nichts zum aktuellen Thema „Müll“ mitbekommen und den vermietenden Eigentümern ist es egal, weil die die Kosten mit der Nebenkostenabrechnung nur an den Mieter weiterreichen.
Wenn die niedlichen Monstertonnen anrollen und gegen die bisherigen ausgetauscht werden, wird nicht nur das Erstaunen groß sein. Die meisten werden nicht mal wissen, wohin damit.
Interessant wird es dann bei der Nebenkostenabrechnung.
Die wird aber erst viel später ein Thema sein als dieser Tonnen-Schwachsinn eingeführt wird.
Dass Müll ein super Geschäft für Stadt und Politik ist und viele „Gestaltungsmöglichkeiten“ bietet, kapieren die allerwenigsten.
Das ist genauso gewollt. So soll es möglichst auch bleiben! Es wird klar darauf spekuliert , dass die meisten Bürger weiter schlafen. Wo kein Kläger, da kein Richter.
mags/GEM, Stadt und Politik halten sich diskret zurück und wollen gar nicht, dass das Thema weite Kreise zieht. Die Bürger könnten ja hellhörig werden.
Geht alles nach dem Junckers-Motto:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
Es wird nicht mehr gesagt/mitgeteilt als unbedingt nötig. Man schaue in die RP (wie viele lesen die in MG?). Nichts, nada, nikesse, null zum Thema. Die bringen notfalls nur das von der Politik Gewünschte – wenn überhaupt.
Die meisten Bürger machen es den Politikern und der Verwaltung leicht, weil sie sich schlicht und einfach gar nicht interessieren und/oder gar nicht wissen wer in den Kommunen was initiiert. Erscheint ihnen alles zu kompliziert.
Die Meisten glauben die Verwaltung sei schuld. Dass dahinter IMMER die Politik steckt vermuten oder ahnen die gar nicht.
Es gilt immer noch: Politik (vor allem plus Klüngel/Lobbyisten) steuert, Verwaltung rudert.
Die Rollen sind klar verteilt und die Bürger belässt man gerne in ihrer Ahnungslosigkeit. Das ist bequem, denn wirkliche Demokratie ist anstrengend.
Einziger, immer wieder gerne genommener, resignierender Bürger-Kommentar: Die machen doch sowieso was die wollen.
Dieselben dackeln aber alle paar Jahre zur Wahl um dann genau die wieder zu wählen, über die sie sich ärgern/geärgert haben …
… man kann doch sowieso nichts tun …
Genau das ist gut für Politik und Klüngel. So soll es möglichst bleiben. 🙁
1.
onde schrieb am 23.03.2018 um 18:25 Uhr:
Es wird höchste Zeit, dass Bürger unmissverständlich kundtun, was wirklich nützlich und vor allem entsprechend der anfallenden, TATSÄCHLICHEN Abfälle als SINNVOLL erachtet wird.
Wir werden/sind die Hampelmänner derer, die vom grünen Tisch bestimmen, sich profilieren und dafür „sorgen“ wollen, dass Geld „in die richtigen Taschen“ fließt und natürlich in die eigenen.
Schreit geradezu nach Mülldemo und Aufklärung in der Bevölkerung: viele wissen noch gar nicht, was ihnen da blüht. —-
Mein Vermieter hat bislang nichts von sich hören, wahrscheinlich geschweige denn Widerspruch eingelegt…Hat nur vermietete Häuser hier, wohnt woanders, so wht