Trauriger Anlass für diesen Artikel zum Jahresbeginn: RWE vernichtet Immerather Dom • Mahnwache und Politisches Gebet am 7. Januar [mit Video]
Michael Zobel [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Am Montag, 8. Januar, beginnt in Immerath die Zerstörung des Immerather Domes.
St. Lambertus wird im Auftrag von RWE dem Erdboden gleich gemacht.
Alles muss der Braunkohle weichen: Dörfer, Kirchen, Wälder, Menschen und Tiere.
Wir werden die Vernichtung des Immerather Domes nutzen, um erneut ein eindrucksvolles Zeichen zu setzen. Kein weiteres Dorf, keine weitere Kirche, kein weiterer Wald darf für die Braunkohle zerstört werden.
Ein Dom für Immer(ath)
Am Sonntag, 7. Januar, findet ab 12 Uhr eine Mahnwache in Immerath statt. Um 13 Uhr laden diverse Initiativen zu einem politischen Gebet ein.
Ein Tag vorher, Samstag, 6. Januar, Dreikönigstag. Ab 13.00 Uhr werden wir diesen Tag an St. Lambertus begehen.
Die Könige am Dom als (angemeldete) Mahnwache an St. Lambertus.
Mit möglichst vielen Menschen.
Wir werden Tische aufbauen, Bänke aufstellen, essen, trinken, miteinander sprechen, singen, schweigen, musizieren, rote Linien ziehen… wie bei den drei Königen sind kulinarische Gaben aller Art natürlich willkommen.
Alle Menschen, die mit uns zusammen dem IrRWEg ein möglichst schnelles Ende machen wollen, sind herzlich eingeladen, das Dreikönigs-Wochenende zu nutzen.
Zeigen wir der Welt, was hier vor unserer Haustür passiert, zeigen wir der Welt die Bilder, das wahre Gesicht von RWE, zerstörerisch, brutal, ungeschminkt…
Zur Einstimmung ein bewegendes Lied und traurige Bilder von Gerd Schinkel aus Köln:
Natürlich machen wir auch 2018 weiter mit den Sonntagsspaziergängen im Hambacher Wald.
Fast 11000 Menschen haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren teilgenommen, ein unfassbarer Erfolg!
Rodungsstopp bis Oktober 2018!
Noch nie waren wir dem Ziel so nah, den kleinen Rest des einstmals so stolzen Waldes retten zu können.
Dazu haben viele Menschen beigetragen, die Führungen sind ein kleiner Baustein auf dem Weg zum großen Ziel…
Die nächsten Sonntagsspaziergänge
● 14. Januar,
● 25. Februar,
● 18. März…
Sonntag, 14. Januar, 45 Monate Waldspaziergang…
Geänderte Anfangszeit 11.30 Uhr.
Achtung: Der Treff-/bzw. Ausgangspunkt kann sich ändern, das werden wir natürlich auch kurzfristig mitteilen
Anmeldung und weitere Infos bei mir unter 0171-8508321 oder per Mail info@zobel-natur.de
Und das war´s für heute, es gibt viel zu tun…
2.
Der vom Morken schrieb am 9.01.2018 um 19:38 Uhr:
Warum sollte sich RWE Gedanken um ein Bauwerk machen?
Ob historisch, denkmalgeschützt oder Naturdenkmal – weg damit, egal!
Es geht um Kohle und dafür tun die alles. Allerdings: mit großer und wohlmeindender Unterstützung durch Politik und Politiker, die mit großen und kleinen Posten und Pöstchen mit abkassieren.
Das war von jeher so. Politiker haben schließlich mit dafür gesorgt (und natürlich profitiert), dass RWE so mächtig werden konnte. Gehören immer zwei dazu: der, der etwas will und der, der dafür sorgt, dass alles nach Wunsch und (RWE-) Plan läuft.
Alles darüber, die Geschichte des Unternehmens und seiner weit verzweigten Einflussnahme ist dokumentiert und nachzulesen:
RWE – eine Riese mit Ausstrahlung
http://userpage.fu-berlin.de/ffu/Publikationen/buch_rwe.htm
Zitat:
„Eine ökologische Modernisierung in der Bundesrepublik ist nicht möglich ohne eine Veränderung der Energiekonzerne.
Das Buch beleuchtet die Rolle des Riesen unter ihnen, das RWE.
Die meisten Menschen kennen das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk, kurz RWE, lediglich als Absender ihrer Stromrechnung. Dabei ist das RWE nicht nur die Nummer Eins im Energiegeschäft, sondern zum Beispiel auch der weltgrößte Druckmaschinenhersteller (Heidelberger) oder der Betreiber von Uranbergwerken in Australien.
Kurz: Das RWE ist die graue Eminenz des bundesdeutschen Kapitals. Insofern eröffnet das Bild, das die Autoren von diesem deutschen Wirtschaftsriesen entwerfen, zugleich einen Blick auf die Lage in der deutschen Großindustrie in den 90er Jahren ganz allgemein.
Vor dem Hintergrund der Geschichte des RWE untersuchen die Autoren vor allem die aktuellen wirtschaftlichen Verflechtungen mit den Banken und Versicherungen und zeigen, wie der Konzern es versteht, die gesamte Klaviatur der Rohstoffnutzung zu spielen – vom Uran über Erdöl und Gas, sogar bis zu den regenerativen Energieträgern.
Ins Zentrum ihrer kritischen Studie jedoch stellen die Autoren die Frage nach der Umwelt: In welchem Maße betätigt sich das RWE als gigantischer „Klimakiller“, welche Rolle spielt das Unternehmen bei der Verschwendung von Rohstoffen?
Die politische Alternative der Autoren: Dezentralisierung der Energiewirtschaft, Ausbau der politischen Kontrolle und Anwendung aller gesetzlichen Möglichkeiten zur ökologischen Modernisierung.“ Zitat Ende.
Die Geschichte (N)RWEs, zeigt welche Auswirkungen für Menschen und Natur der Braunkohleabbau hat/hatte und vor allem der Filz in Politik und Verwaltungen.
Auch in Mönchengladbach konnte die NEW, an der die RWE beteiligt ist, nur dank politischer, interessengesteuerter Tricks entstehen.
Spiegel-Artikel 1986, Zitate:
„Auch andere aus den „Mauschelgremien“, wie der Wissenschaftler Mez formuliert, erwiesen sich als tüchtige Zuarbeiter des RWE. Josef Kürten und Helmut Freuen zum Beispiel.“
Und
„Auch in dem RWE-Beirat und VKA-Mitglied Freuen, dem Oberstadtdirektor von Mönchengladbach, hat die Stromfirma einen eifrig bemühten Helfer. Der einstige Genosse und heutige CDU-Mann will, selbst gegen Widerstände im Rat, ebenfalls das RWE an den Stadtwerken beteiligen.
Weil das Kartellamt eine direkte Beteiligung ablehnt, sollen die Stadtwerke mit der Stromverteilerfirma Niederrheinische Licht- und Kraftwerke (NLK) fusioniert werden. An ihr sind die Stadt und das RWE jeweils zur Hälfte beteiligt. Über diesen Umweg käme der Konzern doch noch zum Ziel.“ Zitate Ende.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518544.html
Dass das „Engagement“ von Freuen wie gewünscht funktionierte, ist heute zu besichtigen. Es entstand die NEW. Ein Klüngelprodukt wie viele andere. Herrn Freuen hat’s gefreut.
Auch der ehemalige Oberstadtdirektor Semmler fand bei RWE-Tochter Infrakom AG ein neue lukrative, berufliche Heimat. Zitat:
„RWE-Tochter Infrakom empfahl sich Kommunen als Dienstleister
Ins Blickfeld geraten ist außerdem die RWE-Tochter Infrakom AG, die Kommunen und Landkreise in finanziellen und anderen Fragen beraten sollte. Die 1994 gegründete Gesellschaft wurde im Sommer 2004 aufgelöst. Sie empfahl sich aber noch im Januar 2005 im Internet als Dienstleister für Kommunen:
„Unsere Erfahrungen mit der Öffentlichen Hand sammeln wir seit vielen Jahren. Wir können zurückgreifen auf Bewährtes und Erlebtes und kennen die öffentlich-rechtlichen Strukturen – gemeinsam mit Ihren Ideen entstehen daraus vielseitige Modelle.“
Geschäftsführer der Infrakom AG waren einflußreiche Kommunalpolitiker wie der ehemalige Möchengladbacher Stadtdirektor Jochen Semmler (CDU) oder der Bochumer CDU-Fraktionschef Lothar Gräfingholt.“ Zitat Ende.
http://www.energie-chronik.de/050118.htm
RWE: „Landschaftspflege“ über alles!
Unzählige Politiker aus allen Parteien (aus dem kleinsten Dorf bis zum Minister) profitier(t)en vom RWE-Filz.
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Albert-Red-Kirschgens+Verheizte-Heimat-der-Braunkohlentagebau-und-seine-Folgen/id/A02fF9LA01ZZV
Lohnt sich die Buchbeschreibung unter dem Link zu lesen!
1.
Juanita schrieb am 4.01.2018 um 18:17 Uhr:
Danke für den Artikel, der nachdenklich stimmt und aufrüttelt.
Viel Erfolg den Kritikern der Braunkohletagebau-Politik.
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Immerath (Erkelenz)
https://de.wikipedia.org/wiki/Immerath_(Erkelenz)
Drohnenvideo, Dezember 2017
https://de.wikipedia.org/wiki/Immerath_(Erkelenz)#Bev%C3%B6lkerungsentwicklung
St. Lambertus (Immerath)
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Lambertus_(Immerath)