Kleine Tonnen passé? Teil XIV: GroKo will gegen den Bedarf und die Interessen von über 101.000 Haushalten (91,44%) entscheiden • Auch tatsächlicher Rückgang des Restabfalls nicht berücksichtigt
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[15.12.2017] Das Ende der so genannten „Ringtonnen“ scheint beschlossene Sache zu sein. So jedenfalls ist der Stand der Diskussion in den politischen Gremien, die von der GroKo dominiert wird. Nicht nur das.
Auch ein realisierbares 35-Liter-Volumen lehnen CDU und SPD ab.
Erst nach und nach kommt in die Ausarbeitung zum Auftrag „Alternative Abfallkonzepte für die Stadt Mönchengladbach“ durch das INFA-Institut so etwas wie Transparenz.
Nachdem im Oktober 2017 ausschließlich die „Variante 3“ vorgestellt, in der drei Rolltonnen-Größen (60, 120 und 240 Liter) vorgeschlagen wurde, folgte im November in der Darstellung einer „Variante 2a“, als „4. Weg“ zusätzlich eine 35-Liter-Rolltonne „hervorbrachte“.
Auch darin gab es eine bildliche Darstellung, die den Eindruck erwecken sollte, es gebe diese Tonnen wirklich.
Doch weit gefehlt.
In Wirklichkeit soll es in Mönchengladbach demnächst also drei Tonnen-Größen (60, 120 und 240 Liter) geben.
Dabei kann (nur) bei der 120-Liter-Tonne das Nutzvolumen durch Einsätze auf 60 oder 35 Liter reduziert werden.
Die „reine“ 60-Liter-Rolltonne weicht in ihren Abmessungen nur geringfügig von der 120-Liter-Tonne ab.
Die 240-Liter-Variante dürfte nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.
Über 101.000 Haushalte (= 91,44%) sind von der Weigerung der GroKo, auch eine 35-Liter-Variante zuzulassen, betroffen.
Der Platzbedarf für die 60- und die 120-Liter-Variante bleibt für 120-, 60- oder 35-Liter-Nutzvolumen gegenüber den Ringtonnen annähernd gleich, nicht jedoch die vieldiskutierte Transportproblematik für die Bürger innerhalb ihrer Häusern.
Letztere scheint für die GroKo also bei der Entscheidung am kommenden Mittwoch (20.12.2017) keine Rolle zu spielen.
Auch keine Rolle spielt bei dieser politischen Entscheidung gegen eine 35-Liter-Lösung die Tatsache, dass das Restmüll-Aufkommen in Mönchengladbach seit 2005 um ca. 20% gesunken ist, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) als zuständige Erfassungsstelle für Siedlungsabfälle ausweist.
Die Daten liefern die Kommunen über ihre Aufgabenstellung als „Untere Abfallwirtschaftsbehörde“ (UAWB). Für Mönchengladbach ist diese bei der mags angesiedelt.
Ein weiteres Sinken des Restmüllaufkommens wird hochwahrscheinlich, weil zukünftig auch Essenabfälle „nach dem Kochtopf“, wie beispielsweise Pizzen usw. in der Bio-Tonne entsorgt werden dürfen oder gar müssen.
Das jedenfalls sieht der Entwurf der am kommenden Mittwoch im Rat zur Abstimmung stehenden Abfallsatzung vor.
Fortsetzung folgt gewiss.
2.
Rademacher schrieb am 28.12.2017 um 16:38 Uhr:
@ Stadtfilzer
Ganz Ihrer Meinung. 🙂
Ist nix neues:
GroKo will gegen den Bedarf und die Interessen von über 101.000 Haushalten (91,44%) entscheiden.
Sind wir alle gewöhnt, daß Bürger nur zum zahlen da sind. Alte Kiste. Dafür gehen wir doch wählen. Nennt sich Demokratie. LOL!!!
Interessen von Bürgern interessieren Politiker nur vor der Wahl. Danach lassen die immer die Katze aus dem Sack. Vor der nächsten Wahl haben die Bürger wieder vergessen, daß die abgezockt werden und wählen dieselben wieder. Ewig grüßt das Murmeltier.
Hat was von Demenz.
1.
Stadtfilzer schrieb am 26.12.2017 um 19:51 Uhr:
Was in dieser Stadt abgeht ist mal wieder ein wunderbares Beispiel für die sogenannte „repräsentative Demokratie“! Wer wird bei dieser Farce repräsentiert?
Die meisten Bürger werden in dieser Müllkomödie, an der Realität vorbei, nach Strich und Faden betrogen.
Wer nicht in Einfamilienhäusern wohnt, hat, bis auf wenige Ausnahmen, ein richtig großes (Tonnen-) Problem. WOHIN mit diesen Monstern!!!
Aber sowas muss “unsere“ Provinzpolitiker nicht im geringsten stören, denn dieses kranke Müllsystem eröffnet denen ungeahnte „Gestaltungsmöglichkeiten“ in finanzieller Hinsicht. Abzocke inklusive. Der Bürger, versteht sich. Dass dieser Wahnsinn dann auch noch als Erfolg und Kostenersparnis verkauft wird, ist auch klar.
Lästige Fragen der Bürger werden verhindert, denn dank Ausgliederung (AöR) gibt es keine Einsicht in die Berechnungsgrundlagen. Da ist nix mit Informationsfreiheitsgesetz. Transparenz schon gar nicht. Ist auch gar nicht gewollt, denn schon mit den aktuellen Müllgebühren, die uns als Sparschwein verkauft wurden, wurden und werden wir über den Tisch gezogen.
Mit dem Müll lässt sich nun mal wunderbar „gestalten“ und vor allem: Kasse machen. Die Bürger dürfen nur eines: zahlen.