Nicht enden wollender Beifall für „Taxi-Taxi“ in der Komödie in der Steinstrasse zu Düsseldorf

Herbert Rommerskirchen [ - Uhr]

Diese Story, hervorragend in der Komödie in der Steinstrasse zu Düsseldorf auf die Bühne gebracht, könnte fast, in die heutige Zeit versetzt, eine des Lügenbarons Münchhausen sein.

Was hier der Taxifahrer John Smith alles getan hat, seine sexuellen Wünsche und ihre Befriedigung möglich zu machen, zwei Frauen zu heiraten, ihnen in zwei Stadtteilen je eine Wohnung einzurichten, für sie den Lebensunterhalt zu finanzieren, dieses, in die Reihe zu bringen, ist ihm nur mithilfe eines sehr privaten Terminkalenders möglich.

Verwicklungen sind vorprogrammiert und kommen in immer neuer Verwandlung auf das äußerst mitgehende und sich amüsierende Publikum zu.

Ray Conney fabriziert aus diesem Thema eine abendfüllende Verwicklungsstory, die ebenso unglaublich wie schmissig ist und dank der Regie das Publikum, zum Mitgehen hinriss.

Köstlich, wie auf der geteilten Bühne die beiden Ehefrauen auf den Ehemann warten, von dem sie keine Verspätungen gewöhnt sind (Terminkalender).

Beide alarmieren in ihrer Not die Polizei.

Das führt natürlich zu neuen Verwicklungen.

Taxifahrer John kommt dann lädiert, am Kopf schwer verbunden, zu zwei Verpflichtungen zu spät, beide Frauen warten auf ihn.

Er wollte bei einem Überfall auf eine alte Frau dieser zur Hilfe kommen, wurde von dieser aber für einen der Räuber gehalten und mit ihrer Handtasche ko geschlagen.

Krankenhaus, dann Polizei, Presse, alles, was er in seiner Situation nicht brauchen kann.

Eine Spirale von Schutzbehauptungen die er mit seinem nicht damit einverstandenen Freund Stanley aufzieht, die alsbald auffliegen, führt zu immer größerer Verwirrung.

Eine auftauchende Modeschwester aus  dem Haus führt schließlich dazu, dass die Beiden in  den Verdacht  kommen, schwul zu sein.

Die beiden Ehefrauen gehen sich trotzdem richtig schön in die Haare, ein richtiger Zickenkrieg entbrennt.

Beide geben dann dem Hallodri den Laufpass.

Ein Bombenschluss wäre gewesen, wenn die beiden Damen sich in die Arme usw. gefallen wären, die beiden Freunde, die vorher zur Täuschung schon einen „Bocksprung“ probierten, umschlungen auf dem Sofa hockten, sich beim Fallen des Vorhangs geknutscht hätten.

Dann hätte der nicht enden wollende Beifall wahrscheinlich bis Mitternacht gedauert.

 

Die Darsteller:

An der Spitze Macho-Taxifahrer John Smith, Jan Kittmann, der schauspielerisch, darstellerisch, hervorragende Mimik , hervorragend auch noch durch sportliche, turnerische Fähigkeiten, Hochweitsprünge, überraschte.

In jeder Sekunde in seiner Rolle, eine irre Leistung.

Ihm zur Seite anders, aber genau so überzeugend, der Freund Stanley Gardner, Michael Schäfer, famos durch den ernsten Gegensatz zum übersprudelnden Taxifahrer, der hier eine besondere Note in de Turbulenzen brachte.

Großartig!

 

Die beiden Damen:

Verena Wüstkamp als die zuerst geheiratete, noble aber mannsüchtige Barbara Smith, Swetlana Saam als die zweite Ehefrau, Mary Smith, überbordend in Sexansprüchen, viel davon brauchend.

Sie werden beide vor extreme Situationen gestellt, machen ihre Partien überwältigend, haben zu großem Vergnügen des Publikums regelrechte Kreischorgien abzuliefern.

Die beiden etwas unterbelichteten Polizei-Inspektoren, Througthon, Alexander von der Groeben, unbewegt in der Mimik, ein etwas ältlicher Paragraphenhengst, Patrick Bartsch als junger Schnösel, sehr bemüht und tapsig, verkörpern perfekt ihre Rollen.

Frank Buesing war sich nicht zu schade für die gut gebrachte Charakterstudie der Modetante Bobby.

 

Peter Millowitsch brachte mit dem großartigen Ensemble, alle Rollen waren typgerecht, hervorragend besetzt, dieses Stück, das jede Klamotte bedient, zu einem Riesenerfolg, der vor allem beim Schwulenschwank zu solchem Gelächter führte, dass vom Text, obwohl alle Darsteller stimmgewaltig und äußerst textverständlich sprachen oder kreischten, nichts zu verstehen war.

Das Bühnenbild von Bodo Wallerath trug zum Erfolg bei.

 

In der ausverkauften Komödie hörten der Jubel, die standing ovation nicht auf.

Kein Auge blieb trocken.

 

 

 

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