Konrad Duden: Ein wichtiger Niederrheiner und seine Nachfolger • Duden-Bewerbungsratgeber verfügbar
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wer eine Bewerbung schreibt, macht Werbung für sich selbst – insbesondere bei der Stellensuche oder Ausbildungsplatzsuche. Überzeugende Bewerbungsunterlagen (wie z. B. Anschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse) gehören genauso dazu wie das Vorstellungsgespräch oder die Reisekostenabrechnung.
Die Autorin Judith Engst gibt Tipps zum formalen Aufbau und Inhalt eines Bewerbungsschreibungsschreibens, aber auch Hinweise zum richtigen Gebrauch der deutschen Sprache und Rechtschreibung, so, wie es sich für einen Duden gehört.
Das Buch wirkt auf den ersten Blick modern, aktuell und zeitgemäß. Ob es in Zusammenarbeit mit der staatlichen Arbeitsverwaltung erstellt wurde, sei einmal dahingestellt. Der Werk ist aber auch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Die aufgeführten Ratschläge sind bei Büroberufen sicherlich richtig und wichtig.
Es gibt aber auch Berufe, in der die persönliche Vorsprache, der individuelle Kontakt weit wichtiger sind als die hochfeine schriftliche Bewerbung – das Handwerk sei hier als Beispiel genannt.
Dafür fehlen Kniffe. Aber egal – als Einstieg in das Thema ist das Buch auf jeden Fall brauchbar, zumal auch viele anschauliche Ratschläge gegeben werden.
Nanu – den Duden kenne ich doch als Ratgeber für Rechtschreibung, Grammatik, Wortbedeutung und Synonyme? So könnte der unbefangene Leser nun sagen. Und hätte damit auch recht.
Der Duden ist sicherlich das führende Rechtschreibewörterbuch für die deutsche Sprache. Es wurde 1880 erstmals von Konrad Duden veröffentlicht.
Im 20. Jahrhundert entwickelte der Dudenverlag dann eine Reihe weiterer Fach-Wörterbücher; sie sind auch alle unter dem Namen „Duden“ bekannt. Zumindest für die amtliche Rechtschreibung ist der Duden verbindlich.
Der Dudenverlag ist nicht mehr in Mannheim, sondern in Berlin ansässig und gibt inzwischen gedruckte und elektronische Formate heraus.
Die Entwicklung der zahlreichen Auflagen zu beschreiben, würde an dieser Stelle zu weit führen. Ganz unumstritten scheint der Duden nicht zu sein.
In der Sekundärliteratur (z. B. Wikipedia) ist davon die Rede, daß Kritik vom Verein Deutsche Sprache gekommen sein soll. Es geht dabei wohl um die Aufnahme von Anglizismen.
Ein paar Worte zu Konrad Duden seien an dieser Stelle erlaubt. Konrad Alexander Friedrich Duden wurde am 3. Januar 1829 in Lackhausen (heute ein Stadtteil von Wesel) geboren.
Seine Brötchen hat er als Gymnasiallehrer verdient; daneben trat er auch als Philologe und Lexikograf (also jemand, der Wörterbücher erstellt) hervor. Gestorben ist er am 1. August 1911 in Sonnenberg. Duden setzte sich sein Leben lang für die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung ein.
Im Jahre 1871 gab es die erste nachweisbare Veröffentlichung zu diesem Thema.
Wie schon oben gesagt: das „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ – quasi der Urduden – wurde 1880 veröffentlicht. Er enthält rund 27.000 Stichwörter auf 187 Seiten.
Der Erfolg kam dann zur Jahrhundertwende: Erst 1901 beschlossen Vertreter der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarns auf einer Konferenz in Berlin eine einheitliche deutsche Rechtschreibung auf der Grundlage von Dudens Wörterbuch.
1902 beschloß der deutsche Bundesrat, Dudens „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ für alle Bundesstaaten des Deutschen Reiches als verbindlich anzuerkennen; Österreich-Ungarn und die Schweiz schlossen sich an. Im Jahre 2017 enthält der Duden schon rund 145.000 Stichwörter.
Judith Engst: Duden Ratgeber Professionelles Bewerben Von der Stellensuche zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch; Verlag Bibliographisches Institut Berlin 2015; 320 Seiten; ISBN: 978-3-411-74313-1