Kreis Viersen: Kreisbrücken kommen auf dem Prüfstand
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Anderthalb Stunden dauerte es, bis der mobile Kran die sechs Tonnen schwere Brückenplatte an der richtigen Stelle hatte und sie auf den Trägern installiert werden konnte. Zentimeter-Arbeit war gefragt. Bis die Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer die Schwalmbrücke an der Kreisstraße 29 in Niederkrüchten wieder gefahrlos überqueren können, dauert es noch bis Mitte April.
Erst dann sind die Ende Februar begonnenen Arbeiten an den Stützen und Geländern endgültig abgeschlossen.
„Die Schwalmbrücke musste erneuert werden, weil sich die alte, aus Massivholz bestehende Brücke in einem maroden Zustand befand,“ sagt Jürgen Jeschonowski, Leiter des Kreisbauhofes in Viersen-Süchteln. „In den Fugen hatte sich mit den Jahren Wasser angesammelt, das eine fortschreitende Fäulnis verursachte.“ Das dürfte sich mit der neuen, über sechs Meter breiten und 5,50 Meter langen Schwalmbrücke erledigt haben, so Jeschonowski. „Die Brücke besteht aus Brettschichtholz und weist eine geschlossene Abdichtung aus Gussasphalt auf.“ Der Abriss der alten Holzkonstruktion inklusive des Einbaus der vorgefertigten neuen Brückenelemente kostet rund 70.000 Euro.
Kreisbauhof übernimmt Brückenkontrollen
Die Schwalmbrücke an der K29 ist aber nur eine von insgesamt 16 Brücken im Kreis Viersen, für die das Amt für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen zuständig ist. „Die Brücken gehören zu den insgesamt 156 Kilometer langen Kreisstraßen im Kreisgebiet. Wir prüfen regelmäßig, in welchem Zustand die Brücken sind“, informiert Rainer Röder, stellvertretender Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen. Das muss man sich wie den TÃœV beim Auto vorstellen. Grundlage für die Kontrollprüfungen an Brücken ist die DIN 1076.
Dabei kommt alles auf den Prüfstand. „Im Rahmen der Streckenkontrollen inspizieren die Mitarbeiter des Kreisbauhofes vierteljährlich die Kreisbrücken im Hinblick auf Verkehrssicherheit und Standfestigkeit“, so Röder. Dazu kommen alle sechs Jahre umfangreiche Hauptprüfungen und alle drei Jahre einfache Prüfungen, die ein externes Fachbüro übernimmt.
Bei der letzten Prüfung im Sommer vergangenen Jahres wurden die Brücken mit zufriedenstellenden Noten bewertet. Drei Brücken befanden sich im guten Zustand, sieben im befriedigenden und fünf im noch ausreichenden Zustand. Keine Brücke bekam eine kritische oder ungenügende Bewertung. Die Schwalmbrücke an der K29 war wegen der geplanten Erneuerung nicht in der Wertung.
Sanierungspaket sichert Kreisvermögen
Den Großteil der Instandhaltungsarbeiten, wie Schutzanstriche oder die Anbringung von neuen Geländern, übernimmt der Kreisbauhof. Zu den häufigsten Schadensbildern gehören abgeplatzter Beton oder Risse im Asphalt. 6.000 Euro stehen bislang für diese Arbeiten im Jahr zur Verfügung. Damit können aber nur die offensichtlichen Schäden abgedeckt werden. Um die Kreisbrücken dauerhaft in einen guten baulichen Zustand zu versetzen, soll dem Kreisbauhof ein Vier-Jahres-Sanierungspaket geschnürt werden.
Für das „Erhaltungsprogramm Brücken“, das im kommenden Jahr beginnen soll, werden 15.000 Euro pro Jahr veranschlagt. „Die Kreisbrücken befinden sich in einem akzeptablen und dem Alter angemessenen Zustand“, so der stellvertretende Leiter des Amtes für Technischen Umweltschutz und Kreisstraßen. „Um einen schleichenden Verfall entgegenzuwirken, ergibt sich für die Zukunft aber ein finanzieller Mehrbedarf.“ Der soll sich aber rechnen, denn dadurch könnten die Kreisbrücken langfristig als Kreisvermögen erhalten werden.
Zahlen, Daten und Fakten:
- 156 Kilometer Kreisstraßen
- 16 Kreisbrücken
- 6.000 Euro Materialkosten pro Jahr (Aufstockung auf 15.000 Euro geplant)
- 70.000 Euro Kosten für Erneuerung der Schwalmbrücke an der K29