Ein Besuch im KiT
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wer ins KiT geht, landet nicht etwa im Kittchen. Er bekommt stattdessen „Kunst im Tunnel“ zu sehen. KIT liegt in Höhe des Landtages, Apollotheaters und der alten Staatskanzlei am Horionplatz.
Schon nach der Fertigstellung der neu stalteten Rheinuferpromenade im Jahre 1995 war der Raum probeweise für Veranstaltungen genutzt worden.
Um den Raum aber dauerhaft für Kunstausstellungen nutzen zu können, wurde im Jahre 2006 schließlich das Architekturbüro Fritschi/Stahl/Baum, das schon die Planung für die Gestaltung der Rheinuferpromenade geliefert hatte, mit einem Konzept für die Realisierung eines Ausstellungsraumes beauftragt.
Durch das Café gelangen die Besucher über eine große Treppe oder mit dem Aufzug in den unterirdischen Ausstellungsbereich. Dieser schwingt sich elliptisch über eine Länge von 140 Metern parallel zum Rhein entlang. Faktisch ist derRaum ein langer Schlauch.
Deckenhöhe und Breite des Raums variieren.
Der Architekturstil kann dem Brutalismus zugeordnet werden – ungenutzt zeigt der Museumsraum also nur nackte Wände, Decke und Fußboden.
Malte Bruns zeigt dort vom 11. März – 11. Juni 2017 die Ausstellung „Tremors“. Er bietet eine interessante Mischung aus Licht, video, Installation und Bildhauerei.
Der Kassenbereich ist rot ausgeleuchtet. Im weiteren Verlauf der Ausstellung kommt dann die Farbe Rot zum Einsatz. Einzelne Bildhauerarbeiten werden gezielt orange angestrahlt.
Bruns beschäftigt sich mit dem menschlichen Körper, verändert ihn, verformt ihn und kümmert sich um das Zusammenspiel der Geschlechter.
Was auf den ersten Blick vertraut, weil vermeintlich schon oft gesehen erscheint, wirkt hier doch wieder ganz anders, fast schon wie in einer Schule, ohne (ober-)lehrerhaft zu wirken.
Formal sind nur wenige Arbeiten zu sehen. Die Wände bleiben leer. Der Hauptteil der Exponate befindet sich in der Mitte, sowohl hinsichtlich des Abstandes von den Wänden wie auch hinsichtlich der Länge des Raumes.
Wie schon oben gesagt, erfolgt der Zugang in das unterirdische Museum über das Museumscafé. Die Kasse befindet sich am Ende der Treppe.
Dort ist auch schon gleich das erste Kunstwerk zu bewundern. Die Ausstellung mag klein erscheinen; läßt man sich darauf ein, insbesondere seiner Phantasie freien Lauf, gibt es allerdings viel zu entdecken.
Bruns wurde 1984 in Bielfeld geboren. 2006 – 2009 studierte er an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, 2009 – 2014 an der Akademie der bildenden Künste München. Er schloß seine Studien 2014 als Meisterschüler von Prof. Georg Herold mit dem Akademiebrief ab. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.
Foto: Ivo Faber