„Happening“ in Duisburg statt in Mönchengladbach
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In der Kunstproduktion ist das Happening ein improvisiertes Ereignis direkt mit dem Publikum.
Es wird direkt mit in die künstlerischen Handlungen einbezogen; der Ablauf der Handlung ist dabei nicht von vornherein mittels Drehbuch vorherbestimmt.
Je nach der Reaktion der Zuschauer improvisieren die Künstler unterschiedlich. Was nicht ausschließt, daß das jeweilige Happening nicht vorher geprobt worden ist. Happenings haben keinen festen zeitlichen Rahmen.
Die Königstraße in Duisburg ist zum besten nordrhein-westfälischen Ort für Happenings gekürt worden.
„Die Straße ist breit, lang und lädt zum Flanellieren ein,“ heißt es in der Urteilsbegründung des Deutschen Zentralkomitees für Kunstbegutachtung und künstlerische Betätigung.
„Es gibt einen U-Bahn-Schacht. Künstler haben verschiedene, unterschiedliche Brunnen geschaffen. Die gr0ße Rasenfläche vor dem Gerichtsgebäude sorgt für Aufenthaltsqualität, Forum und CityPalais für Besucherströme.“
Großer Konkurrenz mußte sich Duisburgs zentrale Fußgängerzone aus Mönchengladbach erwehren.
Dort war der Bereich zwischen Altem Markt, Abteiberg und Europaplatz mit in die engere Auswahl geraten.
„Dort gibt es allerdings einen regen Busverkehr – und zwar oberirdisch! Dies schränkt die Nutzung von runden Gegenständen doch sehr ein!“ begründet die Jury ihre ablehnende Haltung. „und in Rheydt wurde uns kein adäquater Platz angeboten.“
In diesem Jahr wird es einen Sommer der Happenings geben.
Improvisationstheater soll stattfinden – klar, das Stadttheater liegt in Duisburg in unmittelbarer Nähe.
Aber auch Musikveranstaltungen, Straßenmalerei, Kleinkunst, Aktionen für Kinder und Familien und Spaßaktionen (z. B. mit Hochrädern, Matchbox-Autos, Sedgways, Flugzeugmodellen und Kettcars) sollen hinzu kommen.
Was haben diese Spaßaktionen mit Kunst zu tun? So könnten Sie nun fragen. Und Sie würden ein „Sehr viel!“ als Antwort erhalten.
„Beim Happening geht es ja um das soziale Miteinander in der Kunst. Das Publikum wird nicht mehr auf die Rolle des Konsumenten reduziert.
Stellen Sie sich mal vor, es gibt es Wettrennen von Hochradfahrern, die Eier jonglieren. Sie fahren direkt durch den Straßenverkehr.
Ein Teil der Leute wird denken, daß es sich um rohe Hühnereier handelt. Sie werden sich in acht nehmen und in Deckung gehen. Andere Leute werden versuchen, dem Hochradfahrer zu helfen. Und wieder andere Zeitgenossen haben einfach nur ihren Spaß.“
Die Verbindung von Sport, Körperbewegung und Kusnt ist in dieser Verbindung neuartig.
Die Verbindung „höher, weiter, schneller“ war bislang; Kunst war in unsere Tage eher statisch angelegt.
„Mönchengladbach hat in dieser Hinsicht zu wenig zu bieten,“ äußern sich die Künstler abfällig.
„Seifenkistenfahren im Sommer und Skifahren im Winter hatten für uns eher touristischen PR-Charakter. Sollten wir aber mit Sprungfedern unter den Schuhen bergauf laufen dürfen, kommen wir natürlich gerne. Wir sind auch für ulkige Formen des Happenings offen und bitten um entsprechende Vorschläge…“