“Grundsicherung muss barrierefrei werden!“ • Aktionsbündnis Mönchengladbach „Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt“ bittet OB Reiners um Unterstützung und Umsetzung • Hat Baudezernent Bonin (CDU) vorrangigen „Zugriff“ auf barrierefreie Räume?
Red. Gesundheit & Soziales [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[17.02.2017] „Menschen mit Behinderungen, Senioren und Begleitende von Kleinkindern haben einen Rechtsanspruch auf Barrierefreiheit. Öffentliche Gebäude, erst recht solche, die Betroffene zur Wahrung ihrer Rechtsansprüche aufsuchen müssen, müssen barrierefrei sein. …
Die Grundsicherungsstelle im Rathaus Rheydt ist bislang nur über Treppen zu erreichen. Durch den Auszug der Meldestelle sind barrierefreie Räume frei geworden.
Das Aktionsbündnis Mönchengladbach setzt sich dafür ein, dass diese Räume der Grundsicherung des Fachbereiches Soziales und Wohnen zur Verfügung gestellt werden und bittet Sie dies zu unterstützen bzw. umzusetzen.“ (Zitat Ende)
Das ist ein Auszug aus einem Schreiben des Aktionsbündnisses aus über 30 Organisationen und Initiativen an den Mönchengladbacher Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU), in dem es auf die Tatsache hinweist, dass die Grundsicherungsstelle im Rathaus Rheydt nur über Treppen, also nur über „Barrieren“ zu erreichen ist.
Mitglied dieses Bündnisses ist auch Albert Sturm, Behindertenbeauftragter im VdK-Kreisverband Mönchengladbach.
Dieser hatte sich vorige Tage an die Inklusionsbeauftragte der Stadt Mönchengladbach, Ingrid Icking, gewandt und zum wiederholten Mal auf diesen Missstand hingewiesen, der seit langem bekannt ist und mangels geeigneter Räumlichkeiten im Rheydter Rathaus nicht abgestellt wurde.
Grundsicherungsamt für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar
Schreiben Albert Sturm an die Inklusionsbeauftragte
Die Antwort kam prompt und war ernüchternd für Albert Sturm, der viele Betroffenen persönlich kennt:
„… Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Grundsicherung in den angestammten Räumen verbleiben soll und die barrierefreien Räume für einen anderen Fachbereich hergerichtet werden. …“ (Zitat Ende)
Sie habe verwaltungsintern deutlich auf die rechtlichen/gesetzlichen Ansprüche von Menschen mit Behinderungen hingewiesen. Innerhalb der Verwaltung finde nunmehr ein Austausch statt – das Ergebnis liege ihr jedoch noch nicht vor.
Dies veranlasste Rollstuhlfahrer Sturm, nunmehr ebenfalls OB Reiners anzuschreiben und um eine dauerhafte barrierefreie Lösung zu ersuchen.
Sturm schreibt u.a.: „ …muss endlich im Sinne der behinderten Menschen eine dauerhafte Lösung gefunden werden, da dieser Zustand für die Mitarbeiter und die Personen die dieses Amt aufsuchen müssen, nicht mehr hinnehmbar ist.
Wann wird dort endlich mal gehandelt? Die Leute stehen draußen in der Kälte vor der Türe und kommen nicht hinein, keine Klingel oder ähnliches, rein gar nichts um sich irgendwie bemerkbar machen zu können.“ (Zitat Ende)
Am Rande der gestrigen Ratssitzung hat unsere Redaktion erfahren, dass die umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten in den Räumen der ehemaligen Ausländerbehörde (seit dem 04.06.2016 im Vituscenter untergebracht) zu den Vorbereitungsarbeiten für den Umzug von Bereichen des Dezernates VI (Dr. Gregor Bonin / Planen, Bauen, Mobilität, Umwelt) gehören sollen.
Dabei soll es sich um Aufgabenbereiche mit kaum Publikumsverkehr handeln, die schon heute weitgehend barrierefrei zugänglich im Karstadtgebäude (Eingang G) zu finden sind.
Pikanterie (nicht nur am Rande): Wie in den letzten Jahren soll auch in diesem Jahr die Spitze der Stadtverwaltung die Schirmherrschaft über den europaweiten Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen übenehmen.
Das Motto am 05.05.2017 auf dem Rheydter Marktplatz lautet: „Wir gestalten unsere Stadt“!