Bahnchef Grube weg • Folgt Niederrheiner Roland Pofalla (CDU) … jetzt schon?
Christoph Schurian [Correktiv.Ruhr] [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[31.01.2017] Bahnchef Rüdiger Gruber geht. Er ist sauer, dass sein Vertrag nur noch zwei, nicht drei Jahre laufen sollte. Dabei hatte Gruber vom Bahn-Aufsichtsrat doch genau drei Aufgaben bekommen:
Gute Bilanzzahlen, weniger Verspätungen und ein freies W-Lan.
Und … hat Grube nicht geliefert?
Seit Kurzem gibt es freies W-Lan im ICE. Das mit den Verspätungen und den roten Zahlen hätte er bestimmt auch noch in den Griff gekriegt; – in drei Jahren, nicht zwei. So haut der Mann lieber in den Sack.
Macht wohl Platz für Ronald Pofalla, Ex-Kanzleramtschef, Ex-CDU-Grande und dazu ruhendes Kanzleimitglied des Essener Anwalts Stephan Holthoff-Pförtner, der unlängst vom einflussreichen Kohl-Anwalt zum noch einflussreicheren Präsidenten der deutschen Zeitschriftenverleger wurde.
Was aber nicht ganz so toll ist wie vom Kanzleramt in den Bahnchefsessel, oder?
Der scheidende Bahnmanager Grube jedenfalls ist seit 2015 auch noch Ehemann einer bekannten Fernsehköchin aus Hamburg, was ein schöner Trost sein kann, vor allem wenn andere die Suppe auszulöffeln haben.
Wie auch immer, mir schwirrt der Kopf von den ganzen Karrieren. Heute soll ein schöner und vielleicht sogar pünktlicher Tag werden. …
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Correctiv.Ruhr ist die Ruhrgebietsredaktion des gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv.org
2.
Stadtfilzer schrieb am 13.02.2017 um 11:29 Uhr:
@ Torben Schultz
Tja, so ist das, wenn man ein Leistungsträger ist. Dazu kommt dann der blöde Spruch: Gute Leute kosten!
Dümmer geht nimmer.
Andere würden es für weniger auch besser können. Die lässt man aber nicht mitspielen.
Man kennt sich, man versorgt sich, netzwerkt was das Zeug hält, immer den Blick aufs wesentliche gerichtet: GELD! Immer fest sich selbst im vor allem finanziellen Blickwinkel.
Der goldene Handschlag ist auch immer wieder ein Ziel vieler Manager. Besser und schneller kann man nicht leistungslos an anderer Leute Geld kommen.
In Abwandlung nach Goethes Faust: Nach Gelde drängt, am Gelde hängt doch alles.
Pofalla, der Ex-Bahn-Cheflobbyist ist seit 01.01.2015 „Eisenbahner“. Schon damals wurde vermutet, dass er Nachfolger von Grube werden soll.
Es stand irgendwo, dass Grubes Vertrag als Vorstandsvorsitzender noch bis Ende 2017 läuft. Passt doch wunderbar!
Pofalleras „Lehrjahre“ als teurer Stift sind also scheinbar vorbei und nun kann der noch mehr absahnen.
Als ruhendes Kanzleimitglied hatte er halt sicherheitshalber (man weiß es ja nie, was einem politisch so in die Quere kommt!) noch einen Fuß in der Tür.
Das muss man doch verstehen! Obwohl ich mir kaum vorstellen kann wie der nochmal als Rechtsanwalt (mangels Praxis/Erfahrung) hätte arbeiten wollen oder sollen.
Aber, da muss der sich andererseits sicher keine Sorgen machen. „Man“ versorgt sich in diesen Kreisen und schaut großzügig über Defizite hinweg, die bei einem Otto-Normalbürger ein Karrierehemmnis wären.
Da wird schon eine Auszeit wegen Nachwuchs zum Drama und so dargestellt als wäre die Arbeitswelt in dieser Zeit neu erfunden worden.
Da muss erst mal mindestens ein Praktikum her – gerne auch mehrere. Für umme versteht sich! Das ist äußerst angenehm für die Unternehmen.
Leute wie Pofallera fallen meist, so es überhaupt mal geschieht, immer weich und in ein sicheres Netz. Altersversorgung inklusive.
Altersarmut ist nur was fürs blöde, arbeitende Volk, das sich das auch noch bieten lässt. Die meisten haben noch gar nicht mitbekommen, dass damals Schröder/Fischer, also rot-grün, für eine Rentenkürzung von 25% (und noch viel mehr anderer Zumutungen, die Betrug und Nachteile fürs normale Volk bedeuten) sorgten!
Nun erzählt das Merkel, fleißig unterstützt von Schäuble, dass Rentenerhöhungen nicht drin seien.
Also nur kein Neid! Leistungsträger wie Pofallera packen so nen Job mit Links.
Schloss Koalitionsstein war eine Parodie im WDR 2 auf Angela Merkel und Ronald Pofalla, dem Schlossaufseher Pofallera. Am Ende des Sketches sagte Merkel stets zu Pofallera: alter Schleimer!
https://www.youtube.com/watch?v=R7nCjYOMboQ
Für Pofallera hat sich das Schleimen gelohnt.
1.
Torben Schultz schrieb am 31.01.2017 um 14:56 Uhr:
Ja ja, in diesen Höhen ist Karriere schon ein sonderbares Phänomen! Da muss ich dann gerade mal an Frau Christine Hohmann-Dennhardt denken.
Nach nur einem Jahr verlässt die einzige Frau den VW-Vorstand. Sie wurde für die Aufarbeitung des Abgasskandals geholt und war für die Bereiche Integrität und Recht zuständig.
Sie erhält nach nur einem Jahr nun eine Abfindung in Höhe von mehr als 12 Millionen Euro. Solche Dimensionen sind einfach nur obszön, sie haben mit der tatsächlichen Arbeitsleistung nichts zu tun.
Das muss von normalen Beschäftigten als pure Unverschämtheit empfunden werden.
Aber um zum Thema zurück zu kommen: Für uns ist der Zug einer solchen Karriere wohl abgefahren.