Dominic Musa Schmitz: „Ich war ein Salafist“
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Dominik Schmitz wurde 1987 in Mönchengladbach geboren. Als Jugendlicher konvertierte er zum Islam und gehörte in der Folgezeit zur deutschen Salafisten-Szene. Nach sechs Jahren im harten Kern stieg er dort zwar aus, blieb aber gläubiger Moslem.
Der Salafismus bietet ein klares Weltbild. Eine buchstabengetreue Interpretation des Koran sagt, was erlaubt, geboten und verboten ist.
Beruf und Familie sind genauso betroffen wie Freizeit und Unterhaltung, Sexualität und Partnerschaft und der Umgang mit Moslems und Nicht-Muslimen.
Bekannt geworden ist der Salafismus beispielsweise durch die Koran-Verteilaktionen.
Biographien ordnet man in der Regel lebenälteren Menschen zu. Sie können ja auf eine bewegte Zeit auf Erden zurückblicken. Oder?
Hier schreibt ein Mann, Anfang 30. Sein Leben war in den vergangenen Jahren geradezu abenteuerlich.
Obwohl im heimischen Mönchengladbach am Niederrhein geblieben, geriet er in eine Parallelwelt, die vielen Nichtmuslimen (und auch alteingesessenen Muslimen?) nicht vertraut ist und Angst macht.
„Das es so etwas überhaupt gibt! Das so etwas überhaupt möglich ist!“ möchte man da fast schon ausrufen.
Der Salafismus geistert als Begriff vielfach durch die Medien – wer und was das ist und wie der funktioniert, bleibt aber oft dem Leser unverständlich.
Durch die anschauliche Schreibweise werden Personen und ihre Ansichten vorgestellt. Als Leser erfährt man, wie Jugendliche für eine Religion und Lebensführung gewonnen werden können, die eigentlich nicht zu uns gehört.
In dieser Hinsicht kann das Buch auch eine Warnung und Mahnung sein, den Anfängen zu wehren.
Dies ist Band 17396 der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung.
Dominik Musa Schmitz: Ich war ein Salafist Meine Zeit in der islamistischen Parallelwelt; Ullstein Buchverlag Berlin / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2016; 251 Seiten; ISBN: 978-3-8389-0739