Tag des offenen Denkmals am 11. September lenkt Blicke auf versteckte Schönheiten in Rheydt
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mönchengladbach beteiligt sich erneut am Tag des offenen Denkmals am 11.09.2016, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ ganz im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns steht und den Fokus auf Rheydt legt.
Satte 29 Millionen Euro wurden mit Unterstützung von Land, Bund und EU in den vergangenen Jahren in die Entwicklung der Rheydter Innenstadt investiert.
Die Vorzeigeprojekte reihen sich wie Perlen an einer Kette auf und können sich sehen lassen: ob der neue Marktplatz zwischen Rathaus und Evangelischer Hauptkirche, die sich seither als Blickfang auf einer Art „Sockel“ präsentiert, das für 7,2 Millionen Euro sanierte und unter Denkmalschutz gestellte Pahlkebad im neu gestalteten Hugo Junkers-Park oder der Altbau des Maria Lenssen-Berufskollegs in der Werner-Gilles-Straße, der für 5,8 Millionen Euro saniert wurde.
„Wir haben gerade in Rheydt eine Reihe von historischen und städtebaulich interessanten Bauten, bei denen es sich unbedingt lohnt, diese stärker ins Bewusstsein zu holen“, freut sich Miriam ten Busch, Leiterin des Fachbereichs Bauordnung und Denkmalschutz, auf den Tag des offenen Denkmals.
Erst vor kurzem wurde das Rheydter Stadtzentrum mit Genehmigung der Bezirksregierung zum Denkmal und damit zum besonders geschützten Bereich erklärt. Damit fällt der Bereich zwischen Limitenstraße, Gartenstraße, Hauptstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Stresemannstraße unter Denkmalschutz.
Schließlich weist dieser Bereich die für die Innenstadt Rheydt so typische Architektur der 1950er Jahre mit seiner klar gegliederten Formensprache und so genannten kammartigen Bebauung auf.
Für die Stadt allesamt Gründe genug, zum Tag des offenen Denkmals von 11:00 bis 17:00 Uhr einmal die Innenstadt in den Fokus zu stellen.
So finden an diesem Tag jeweils um 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und um 15:00 Uhr einführende Vorträge zur Rheydter Baugeschichte statt.
Gleich der Treffpunkt führt zu einer der vielen „versteckten Schönheiten“ in Rheydt: Ausgesucht wurde das ehemalige Schülerinnenwohnheim des Maria-Lenssen-Berufskollegs.
Nach den Vorträgen können sich Interessierte anhand einer Info-Broschüre auf den Weg durch die Innenstadt machen.
Erste Station ist ein idyllischer und wenig bekannter Garten-Pavillon neben dem Schülerinnenwohnheim, ein Geheimtipp.
„Der kleine klassizistische Pavillon im verwunschenen Park ist ein Hingucker, den die meisten nicht kennen. Man kann sich gut vorstellen, wie hier Maria Lenssen einst ihre Teestunde abhielt“, so Dr. Karl-Heinz Schumacher, Leiter der Unteren Denkmalbehörde, der gemeinsam mit seiner Kollegin Gabriela Cancian das Programm erarbeitete.
Vom Pavillon geht es weiter zum Maria-Lenssen-Berufskolleg, das 2011 unter Erhaltung des historischen Bestandes energetisch saniert wurde.
„Das Pahlkebad stellt eine Architekturikone des 20. Jahrhunderts dar, die anlässlich ihrer Eröffnung 1969 in Fachkreisen überregionale Anerkennung fand“, so Dr. Schumacher weiter.
Kernstück von Rheydt sind der Marktplatz mit den beiden flankierenden historischen Gebäuden, das Rathaus Rheydt und vis-a-vis die Evangelische Hauptkirche, zwei weitere Stationen des Rundgangs.
Schließlich führt der Rundweg in die Hauptstraße zum Harmonieplatz: Ein für Nordrhein-Westfalen beispielhafter Neuaufbau hat die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs geschlossen und den Menschen Wohnungen gegeben.
Um die Themen Friedhofs- und Bestattungskultur geht es ab 10:30 Uhr auf dem Evangelischen Friedhof in der Nordstraße 140.
Die Führung steht unter dem Titel „194 Jahre Ev. Friedhof Rheydt – zwischen Tradition und Erneuerung“.
Um 13:00 Uhr hält Pfarrer Olaf Nöller einen Vortrag zum Thema: „Die Geschichte der Grabkultur als Anfrage an den modernen, friedhofscheuen Menschen“.
Und auf dem Friedhof Preyerstraße in Rheydt wird um 15:00 Uhr eine Führung zu Fabrikantengrabstätten, zu Gräbern von Sinti und Roma angeboten.
Treffpunkt ist am Hochkreuz/Gräberfeld für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.