Theater an der Odenkirchener Straße: Erste Handwerker ziehen ein
Red. Wickrath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
In den nächsten Monaten wird die Spielstätte für 8,4 Millionen Euro brandschutztechnisch erneuert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht.
Am kommenden Montag beginnen im Theater Mönchengladbach die umfangreichen Arbeiten für die notwendig gewordene Brandschutzsanierung und energetische Sanierung der Spielstätte an der Odenkirchener Straße.
Während der Theaterbetrieb mit Beginn der Spielzeit 2009/10 im September in das Theater im Nordpark (TiN) verlagert wird, ziehen die ersten Handwerker in das Stammhaus in Rheydt, um in den nächsten 18 Monaten die zahlreichen Maßnahmen zur Brandschutzsanierung und energetischen Erneuerung der Klima-, Lüftungs- und Heiztechnik auszuführen. Insgesamt 8,4 Millionen Euro investiert die Stadt in das Gesamtpaket.
Darin enthalten sind rund 2,5 Millionen Euro für die Bühnentechnik, von denen 1,8 Millionen Euro in die Licht-, Ton- und Unterbühnentechnik fließen. Insgesamt 620.000 Euro für die Oberbühnenmaschinerie stammen für diesen Posten aus den Mitteln des vom Bund zur Verfügung gestellten Konjunkturpaketes II.
„Diese große Sanierungsmaßnahme ist allerdings nicht die erste, die an diesem Haus vorgenommen wurde. In den letzten zwei Jahren hat die Stadt bereits jeweils in den Spielzeitpausen 730.000 Euro zur Sicherung der Fluchtwege und Treppenhäuser und für eine neue Inspizientenrufanlage investiert. Dies war notwendig, um das Haus überhaupt für den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude, zurzeit auch Technischer Beigeordneter, bei einem Rundgang durch das leerstehende Haus. „Nach Abschluß der Sanierungsarbeiten im Theater wird man allerdings schon genau hinsehen müssen, um Veränderungen zu entdecken. Der Charakter des Hauses bleibt unverändert“, ergänzte er.
Daß die lange Liste der Brandschutzmaßnahmen, die der Sicherheit der Theatermitarbeiter und Besucher dient, zum Großteil im Verborgenen hinter Holzvertäfelungen und unter den Deckenkonstruktionen liegen und demnach optisch kaum zu sehen sein werden, erläuterten Hanns-Joachim Schmitz, Leiter des Gebäudemanagements, und Projektleiter Winfried Comanns. So werden insgesamt 4.000 Quadratmeter Abhangdecken erneuert, hinter denen sich die neue Brandmeldetechnik verbirgt.
Hohlraum-Absaugeanlagen hinter den Holzvertäfelungen, 550 Meter Rauchansaugesystem im Foyer, 300 Brandmelder auf zwölf Kilometer Kabel verteilt, neun Kilometer neue Verkabelung, 2.500 Meter Netzwerk- und Videokabel für die Türüberwachung, 850 neue Energiesparleuchten im Foyer, 250 Durchbrüche für die Elektroinstallation, 600 Deckendurchbrüche und 300 Wanddurchbrüche für Heizung und Sanitär sowie 150 Brandschutzklappen sind nur einige Maßnahmen, die in den kommenden 18 Monaten zu treffen sind.
Insgesamt 2,1 Millionen Euro investiert die Stadt in den Bereich Lüftung, Heizung und Regeltechnik. Unter anderem werden alle sechs Lüftungszentralen mit 18 Anlagen, die pro Stunde 176.000 Kubikmeter für Heizung und Klimatechnik umsetzen, erneuert. Die Sanierung der Anlagentechnik sieht Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Brennwerttechnik, Regelungstechnik und Wärmerückgewinnung vor, die zu einem deutlich wirtschaftlicheren Verbrauch führen. So werden 29 Prozent Einsparungen im Gasverbrauch (76.000 Euro im Jahr) und 30 Prozent weniger Stromverbrauch (95.000 Euro jährlich) erwartet.
Ganz besonders freuen sich die Bühnentechniker auf die Erneuerung der Ober- und Untermaschinerie im Bühnenbereich. Dabei wird die Bühnenmaschinerie, die von dem bisherigen weniger zeitgemäßen Handbetrieb auf Elektrobetrieb umgestellt wird, auf den neuesten Stand gebracht.
Unter anderem sollen die Stellmotoren, Achsen und Getriebe im 32-Meter hohen Turm über der Bühne sowie unter der Bühne, die noch aus der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stammen, ausgetauscht werden. Kulissen- und Requisitenlasten mit einem Gewicht von bis zu 15 Tonnen schwer können auf elektronischem Wege und über Rechner überwacht gehoben und gesenkt werden.
Auch die vier großen Motoren mit der jeweiligen Leistung eines Kleinwagens, die den Bühnenboden heben, senken oder kippen, werden auf den modernsten Stand gebracht. Auch der Bühnenboden, inzwischen ebenso in die Jahre gekommen, wird zum Großteil ausgetauscht.