Deutsches Tierschutzbüro & Bündnis 90/Die Grünen: Erfolgreiche Tierschutzaktion gegen Massentierhaltung

Red. Natur, Umwelt & Energie [ - Uhr]

Seit langem zählen der Ausstieg aus der industriellen Massentierhaltung und die Förderung der Bio-Landwirtschaft zu den zentralen Zielen grüner Agrarpolitik.

Gründe genug also für Lena Zingsheim, Landtagskandidatin der Mönchengladbacher Grünen, Thomas Diehl, der die Grünen im Umweltausschuss vertritt, sowie Grünen-Kreisvorstandsmitglied Gerd Schaeben die Aktion des Deutschen Tierschutzbüros vor dem Lidl-Markt an der Neusser Straße zu unterstützen.

Mit einem Plakatwagen machten die Aktivisten des Tierschutzbüros vor dem Discounter mit ihrer Kampagne über Massentierhaltung „Lidl verschont nicht“ auf das Leid der Zuchttiere aufmerksam.

Nach Darstellung des Tierschutzbüros setzt „Lidl“ durch seine Preispolitik die Landwirte so unter Druck, dass diese gezwungen sind, am Tierwohl zu sparen – mit einer für die Tiere qualvollen Massentierhaltung.

„Lidl“ biete seinen Kunden besonders wenig Alternativen.

Lena Zingsheim verweist in diesem Zusammenhang auf einen unübersehbaren Trend: „Der so genannte Fleischatlas der Heinrich-Böll-Stiftung (download als pdf) und BUND (download als pdf) zeigt, wie viele Schweine je Hektar gehalten werden.

Da die Unternehmen immer mehr Fleisch produzieren, werden die Ställe immer größer. Auf Grund des Wettbewerbes muss es außerdem auch noch immer billiger sein. Demzufolge ist es um eine artgerechte Haltung katastrophal schlecht bestellt.

Damit wollen wir Grüne Schluss machen“, sagt sie.

Die Reaktion der Kunden auf die Kampagne betrachten Gerd Schaeben und Thomas Diehl als positiv.

„Das Wetter hat zwar leider nicht so mitgespielt, aber dennoch ist unsere Wahrnehmung die, dass viele Menschen die heutige Massentierhaltung kritisch sehen“, erläutert Gerd Schaeben und verweist auf die aktuelle grüne Zielsetzung, binnen 20 Jahren 100 Prozent faire Tierhaltung zu erreichen.

„Die derzeitigen Standards in der Massentierhaltung wie Beton- und Spaltböden, kein Licht und Auslauf, den Ferkeln den Ringelschwanz abzukneifen, diese ohne Betäubung zu kastrieren, sowie die Eckzähne abzuschleifen oder die schmerzhafte Prozedur Hühnern und Puten noch als Küken die hochsensiblen Schnabelspitzen mittels heißer Klinge oder Laser zu entfernen, müssen so schnell wie möglich beendet werden“, fordert Lena Zingsheim.

Wer über das Internet seine Stimme gegen Massentierhaltung abgeben will, kann hier aktiv werden.

 

3 Kommentare zu “
Deutsches Tierschutzbüro & Bündnis 90/Die Grünen: Erfolgreiche Tierschutzaktion gegen Massentierhaltung”
  1. „Unser“ aller Verbraucherschutzminister Christian Schmidt (CSU) – immer für einen Scherz gut.

    Blöd nur, das der das ernst meint.

    Neueste Nummer:

    Verbraucherschutzminister Schmidt fordert eine europaweite Regelung für Tätowiermittel und eine Verbesserung bei der Hygiene.

    http://www.abendblatt.de/politik/article207746253/Verbraucherminister-will-Befaehigungsnachweis-fuer-Taetowierer.html

    Wie fürsorglich von ihm! Soweit so gut.

    Betrifft aber nur einen sehr überschaubaren Teil der Bevölkerung.

    Viel wichtiger und mit der Frage nach Leben und Tod verbunden sind Reserveantibiotika in der Tierhaltung.

    Ärztezeitung:

    Reserveantibiotika in Tierhaltung

    Agrarminister spricht sich gegen Verbot aus

    BERLIN. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich GEGEN ein Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung ausgesprochen (80 Prozent der Milchkühe erhalten Antibiotika, jede zehnte Behandlung sogar mit Reserveantibiotika! Nun hagelt es Kritik für die Politik).

    http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/902508/antibiotika-kontrolle-milchkuehen.html?sh=1&h=-1577217100

    „Das Verbieten, das ist rechtlich und medizinisch nicht möglich“, sagte er am Freitag im ARD-Morgenmagazin.

    Reserveantibiotika sind in der Therapie von Menschen bedeutsam, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr helfen. Sie sind das letzte Mittel gegen resistente Keime.

    Schmidt kündigte an, ihren Einsatz in der Tierhaltung reduzieren zu wollen. Demnach sollen sie nur noch eingesetzt werden, wenn es der Tierarzt für notwendig hält.

    Germanwatch zufolge wird auch bei Milchvieh wie in der Mast eine zunehmende Verwendung von Reserveantibiotika beobachtet (die „Ärzte Zeitung“ berichtete).

    Zuvor war bekannt geworden, dass auch hierzulande beim Menschen eine neuartige Resistenz gegen das wichtige Notfall-Antibiotikum Colistin nachgewiesen wurde:

    http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/mre/article/888881/multiresistente-erreger-nach-keimkrise-keimkrise.html?sh=2&h=695409012

    Der BUND fordert ein gänzliches Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung.“

    http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/902824/reserveantibiotika-tierhaltung-agrarminister-spricht-verbot.html

    In der Kieler Uniklinik erkrankten im vergangenen Jahr gleichzeitig 31 Menschen an multiresistenten Erregern von denen 3 von insgesamt 18 Toten nachweislich an diesen starben. Bei den anderen Toten konnte der Nachweis nicht einwandfrei erbracht werden.

    Ärztezeitung, Zitat:

    „Der Kieler Acinetobacter war gegen gleich vier Antibiotikagruppen resistent (4 MRGN), konnte also nicht mit Acylureidopenicillinen, Cephalosporinen der dritten und vierten Generation oder selbst Imipenem und Meropenem behandelt werden.

    Und auch gegen die Reserve-Antibiotika Tigecyclin und Colistin gibt es zunehmend Resistenzen.“ Zitat Ende.

    Überleben nach MRE ist leider nicht immer Glück. Kenne einen Fall, bei dem nach einer OP MRE auftraten und nichts half. Folge: 3 Wochen künstliches Koma, dann noch mehr als ein Jahr von einem Krankenhaus ins nächste.

    Ergebnis: ein Leben im Rollstuhl und massivste gesundheitliche Einschränkungen. Ich muss sagen, dass ich in einem solchen Fall lieber sterben würde, als diese Torturen bis an mein Lebensende ertragen zu müssen.

    In einem anderen mir bekannten Fall musste nach einer Tumor-OP im Gehirn wegen dieser resistenten Keime ein großes Stück der Schädeldecke entfernt werden.

    Es gab wegen dieser Keime bereits Amputationen.

    Aber das ist anscheinend alles nicht wichtig. Hauptsache die Massentierhaltung wird weiter auf diese perverse Weise betrieben, bei der es gar nicht ohne großflächigen Einsatz von Antibiotika geht!

    Außerdem wachsen die Tiere dann schneller – das ist doch ein toller „Nebeneffekt“.

    … und dann kommt so ein Minister wie dieser Christian Schmidt (CSU) daher und erklärt, dass das Verbot von Reserveantibiotika in der Massentierhaltung rechtlich und medizinisch nicht möglich sei!

    Es lebe der Lobbyismus! Parteispenden und was es da sonst noch gibt, werden ganz offensichtlich dringender benötigt und sind wichtiger als die Bevölkerung vor solchen schrecklichen Auswirkungen zu schützen!

  2. Lidl und andere Discounter erzeugen diesen ganzen Wahnsinn.

    Selbstverständlich auch die Verbraucher, denn das Fleisch wird doch gerne vor allem billig gekauft.

    Bei diesem Druck, den die großen Discounter nicht nur bei Fleisch sondern auch Milchprodukten auf die Landwirte und Fleischproduzenten ausüben, sind die Verbraucher gefordert, solche Produkte nicht zu kaufen.

    Ohne die Käufer, die dadurch ihre Zustimmung signalisieren, wenn sie diese Produkte kaufen, wäre das Problem schnell erledigt.

    Keiner kann behaupten von den scheußlichen Zuständen in der Massentierhaltung nichts zu wissen.

    Es wird nur gerne weggeguckt und verdrängt.

    Wie @ Brummbär schrieb: Hauptsache billig.

    Die Folgen und Rechnung bekommen wir alle präsentiert. Wie z.B. die Antibiotikaresistenz und multiresistente Keime. Von anderen Problemen mit Wasser und Böden ganz zu schweigen.

  3. Albert-Schweitzer-Stiftung, Zitat:

    Schnabelkürzen ist im Grunde verboten

    Aus tierschutzrechtlicher Sicht ist das Schnabelkürzen nur in Ausnahmefällen erlaubt. Das bedeutet, dass alle Fälle geprüft werden müssen.

    Erst dann, wenn es keine Alternativen zum Schnabelkürzen gibt, dürfen Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.

    In der Praxis werden die Ausnahmegenehmigungen aber immer und ohne jede Nachfrage erteilt. Damit befindet sich der Tierschutz (mal wieder) in einer Situation, in der er um gesetzeskonforme Bedingungen kämpfen muss.

    https://www.albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/schnabelkuerzen-beenden

    Interessiert offensichtlich niemand bei Veterinärämtern.

    Ab 1. August 2016 dürfen Küken die Schnäbel nicht mehr gekürzt werden.

    Putenhennen müssen sich noch quälen lassen, weil für sie ein Verbot noch „angestrebt“ wird.

    http://www.agrarheute.com/news/gefluegelwirtschaft-stimmt-verbot-schnabelkuerzens

    Putenzucht ist widerlich und grausam. Wer sich traut kann es sich bei Youtube ansehen.

    Massentierhaltung ist pervers und schlecht für Tier, Mensch und Umwelt – scheint aber kaum zu stören. Warum sonst findet billiges Fleisch reißenden Absatz?

    1 kg Bratwurst für 2,49 € – geht gar nicht! Ähnlich ist es bei allen anderen Fleischarten.

    Bei Schnäppchenpreisen drängen sich bei den allermeisten keine zweifelnden Gedanken oder ein schlechtes Gefühl oder gar Gewissen auf, dass sowas nicht sein dürfte.

    Hauptsache viel Fleisch. Hauptsache billig.

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