Aussage “Mehrere hundert illegale braune Tonnen im Umlauf“ nur ein Fake? Alles nur „Stimmungsmache“ von GroKo & Co. für „Verchippung“ und Suggestion von „Gebührentransparenz“?
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mit dem vorläufigen Abschluss der BZMG-Themenreihe „Klage gegen Abfallgebühren“ und der Veröffentlichung aller Teile als „Kompendium“ entsteht genau das, was schon längst überfällig ist, eine Diskussion über die Transparenz der Mönchengladbacher Müll-Gebühren.
Klage gegen Abfallgebühren • Alle Teile der Themenreihe in Artikel-Zusammenstellung zum Download
Dass nun (zunächst) die „Braunen“ in den Fokus geraten, ist auch ein „Verdienst“ von GEM-Vertriebsleiter Herbert Pauls, Dr. Hans Peter Schlegelmilch (CDU) und Felix Heinrichs (SPD) – die beiden letzteren jeweils Fraktionsvorsitzende ihrer Parteien im Mönchengladbacher Rat.
Sie haben über die RP erklären lassen, dass sie einen Beschluss in die politischen Gremien einbringen wollen, nach dem die Entleerung „zusätzlicher“ braunen Tonnen auch zusätzlich bezahlt werden sollen.
Auf Nachfrage konnte Stadtsprecher Wolfgang Speen, weder die Angabe „hunderte“ präzisieren, noch Angaben dazu machen, auf welcher Basis diese Annahme zustande kam.
Mehr noch: Die Angabe in der RP stammt weder von der GEM noch von der Stadt.
Speen dazu gegenüber BZMG: „… wie viele „illegale Biotonnen“ in Umlauf sind, steht derzeit nicht fest. … Die in dem RP-Bericht erwähnte Mengenangabe (hunderte Biotonnen) stammt nicht von der GEM bzw. der Stadt.“ (Zitat Ende)
Schon im Zusammenhang mit den „geklauten“ Tonnen hatte die Stadt gegenüber BZMG keine Angaben gemacht.
Erst später tauchte dann in der RP auf, dass von den insgesamt 90.000 großen Tonnen im Stadtgebiet (sämtlich im Eigentum der GEM) jährlich tatsächlich lediglich 300 (in Worten: Dreihundert) nicht mehr vorhanden seien – und nach Lesart dort, der GEM gestohlen worden sein sollen.
Dieser „Verlust“ (= 0,333%) wurde als „Argument“ dafür herangezogen, dass diese Tonnen nunmehr für einen so genannten Einmalbetrag von 520.000 EURO „verchippt“ und über die Müllgebühren 2015 den Gebührenzahlern in Rechnung gestellt wurden.
Ein Betrag, für den über einen Zeitraum von 39 Jahren jährlich 300 neue Tonnen beschafft werden könnten.
Mit Ausnahme der Eigentümergemeinschaft, die u.a. dagegen geklagt hatte und nunmehr für 2015 KEINE Abfallgebühren zahlen muss und die schon gezahlten Gebühren von der Stadt Mönchengladbach zurückerstattet bekam, bescherte die GroKo den Gebührenzahlern die finanzielle Belastung von über einer halben Million EURO für die „Verchippung“.
Wenn die Angabe der („mehrere hundert“) so genannter „illegalen“ braunen Tonnen nicht (offizell) von GEM oder der Stadt stammt, kann es sich dabei ja um eine Angabe handeln, die gezielt beispielsweise aus der GEM „heraus gesickert“ ist.
Den einen oder anderen Informanten, der an einer positiven Nutzendarstellung der Verchippung großes Interesse haben, dürfte es sicherlich geben.
Die GEM soll 60.000 braune Tonnen besitzen.
Unterstellt man, dass wirklich weitere 500 (also „hunderte“) Braune im Sinne der GEM „illegal“ sind, kommt man auf einen Anteil von gerade mal 0,83%.
Selbst wenn „Mehrere Hundert“ mit 900 angenommen werden, würde dies mickrige 1,5% ausmachen.
Für diese „Differenz“ zwischen 0,83 und 1,5% drehen Schlegelmilch und Heinrichs nunmehr nicht nur das „große Rad“, sondern machen sich mit dem „Illegalen-Antrag“ geradezu lächerlich.
Dies auch deshalb, weil
- manche Hauseigentümer mehr als eine braune GEM-Tonne benutzen, die ihnen „legal“ von der städtischen Gesellschaft zur Verfügung gestellt wurde und
- nicht alle braunen Tonnen zeitgleich voll und zur Abholung an die Straße gestellt werden.
Dass sich die beiden Fraktionsvorsitzenden lächerlich machen, indem sie dem Vorstoß von GEM-Vertriebsleiter Herbert Pauls (auch CDU-Ratsherr und Bezirksvorsteher Nord) folgten und den besagten Antrag einbringen, ist ihre ureigene Angelegenheit.
Nicht jedoch die sich daraus entwickelte und medial unterstützte „Gebührenzahler-Verdummung“, indem von „Gebührengerechtigkeit“ gesprochen wird und damit „Gebühren-Transparenz“ suggeriert werden soll.
1.
Ypsilon schrieb am 22.10.2015 um 18:44 Uhr:
Denke mal, dass die irgendwas planen. Nur aus Spaß an der Freud lassen die doch die Chips nicht einbauen. Auch wenn das dem Bürger kostenmäßig hintenrum aufgedrückt wird.
Chips in Mülltonnen scheinen bei Städten „in“.
Die „300“ als Zahl bei Mülltonnen ist wohl auch beliebt.
In Karlsruhe klauen die nicht 300 Tonnen im Jahr wie in Gladbach. Dort glauben die 300 prellen die Stadt pro Jahr um die Müllgebühr.
In Freiburg haben die Chips voriges Jahr in allen Tonnen „implantiert“.
In der Badischen Zeitung stand:
Mit Hilfe des neuen Chips kann in Zukunft jede Mülltonne – ob Papier-, Rest- oder Biomüll – einem Haushalt oder Grundstück zugeordnet werden.
Bei der Entleerung wird die Identifikationsnummer am Müllwagen elektronisch erfasst. Zwar nicht die Müllmänner, aber Mitarbeiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) können diese Information anschließend in einer Datenbank auslesen und sehen, was und wer sich hinter der Nummer verbirgt.“
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/freiburg-ruestet-muelltonnen-mit-elektro-chip-auf–90952813.html
Dort hat das 350.000 Euro gekostet. Freiburg ist kleiner als Gladbach dafür wurden alle (vier) Tonnen gechipt.
Frage: Was lesen die in Gladbach aus und wenn, warum. Um was geht es wirklich?
Teilen die uns das auch noch mit?
Den Sinn kann ich bisher nicht erkennen. Nur eins: Firmen die Chips für Mülltonnen verkaufen machen in Deutschland einen Riesenreibach.
Warum in Mönchengladbach Tonnen mit Chip, die es kostenlos „on top“ für Bioabfall gibt? Auch wenn jemand mehrere braune Tonnen hat – wo ist das Problem?
Der wird doch kompostiert. In Wanlo gibt es eine Kompostieranlage. Gibt es Informationen, was mit dem Biomüll passiert und ob der was in Euro bringt?
Bei den Restmülltonnen, wo wäre da das Problem ohne Chip? Ist eine Tonne zu voll bleibt die stehen. Die Leute merken fix wie das funktioniert. Ohne aktuellen, gelben Aufkleber, genauso.
In Hemer haben die die grauen (großen) Tonnen für Restmüll verchipt.
Da erklärt der Bürgermeister:
„Mehr Service bedeutet in diesem Zusammenhang jedoch auf keinen Fall höhere Gebühren. „Die Behälterumrüstung hat keinerlei Auswirkungen auf die Höhe der Abfallgebühren,“ betont Edgar Schumacher ausdrücklich.“
http://www.hemer.de/startseite/meldungen/aktuelles/lebeninhemer/117190100000046097.php
Das kann man von Gladbach leider nicht behaupten. Die bekrücken uns einfach.
Ganz nach dem Motto „Wo kein Kläger, da kein Richter“. Der unbedarfte Bürger merkt das nicht vor Freude, weil der weniger zahlen muss.
Oder sollen demnächst die Container-Standorte abgeschafft werden wie in Hemer? Das wäre aber „super“. 🙁
Für eine volle Papiertonne muss man richtig was in den Mauen haben. Und viel Platz!
Kellertreppen kriegt man die vollen Dinger nicht rauf. Nicht nur für ältere Leute unmöglich.
Wo sollen alle die Riesentonnen stehen? Die allermeisten Miethäuser haben dafür keine Möglichkeit. Das wird dann aber richtig schön im Eingangsbereich! Bei 6 Familien je 4 große Tonnen = 24 Tonnen. Das hat was!
Bin gespannt was da noch im Busch ist. Nur aus Spaß an den Chips und der seltsamen Erklärungsversuche wurden die niemals eingebaut.