„Früher warst Du Rebell, wenn Du eine revolutionäre Bewegung angeführt hast. Heute bist Du ja schon Rebell, wenn Du bei Deiner Meinung bleibst.“
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mit diesen bemerkenswerten Worten begründet Wolfgang Bosbach die Niederlegung seines Amts als Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages.
Damit zog der Bergisch-Gladbacher CDU-Innenexperte nicht unerwartet die Konsequenzen aus der Griechenland-Politik der Bundesregierung. Wie weitere 64 Unionsabgeordnete hatte Bosbach sich gegen weitere Verhandlungen über ein Milliardenprogramm für Griechenland ausgesprochen.
Sein Bundestagsmandat wird Bosbach weiter behalten. Auch über die Bundestagswahl im Jahr 2017 hinaus?
ARD: Bosbach legt Ausschussvorsitz nieder • „Diesen Weg will ich nicht mitgehen“
2.
Stadtfilzer schrieb am 24.07.2015 um 23:05 Uhr:
Genauso wie in der Überschrift thematisiert ist es.
Eine eigene Meinung – sich die zu leisten, kann für Politiker gefährlich sein. Fraktionszwang über allles!
Wer sich verweigert fliegt.
Wir haben längst eine Parteiendiktatur, da heißt es brav die Fingerchen wie von der Partei/Fraktion gewünscht gemeinsam heben.
Ob das eigene Gewissen rebelliert oder nicht.
Wo kämen wir hin, wenn es anders wäre! Dann hätten wir womöglich eine richtige Demokratie!
Nicht auszudenken!
Angepasste Bürger und Politiker will das Land.
1.
Günter Heymanns schrieb am 24.07.2015 um 14:40 Uhr:
Auch wenn manche meinen, Wolfgangs Bosbachs Rücktritt vom Vorsitz des Innenausschusses sei „halbherzig“: Ich sehe ich das als konsequent, denn würde er auch noch sein Bundestagsmandat zurückgeben, würde womöglich einer der stromliniengeformten (nicht mehr jungen) „Jung“-Politiker nachrücken.
Einer von der Art eines Herrn Pofalla (56), der sich mit Bezug auf Herrn Bosbach gepöbelt hatte: „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“, im Zuge der NSA-Affäre nach einem Trip in die USA erklärt hatte, die Angelegenheit sei erledigt (was sich als unwahr herausstellte) und der nun bei der Bahn sein Unwesen (weiter) treiben kann.
Einer von der Art eines Herrn Peter Tauber (41), seines Zeichens CDU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordneter, der möchte, dass die CDU jünger wird, was schlechterdings schon aus demografischen Gründen nicht möglich sein wird.
Was Herr Tauber wohl vermieden hat, sind Aussprüche, wie, dass ältere Menschen geistig nicht mehr flexibel genug seien, wie das der Mönchengladbacher CDU-Fraktionsvorsitzende Schlegelmilch (46) von sich gegeben hatte.
Dennoch war die in der RP zitierte Unterstellung Taubers, die Griechenland-Abweichler machten ihr Nein zu einem Geschäftsmodell, ungehörig und ehrverletzend.
Wie schreibt Reinhold Michels in einer Kolumne unter „Stimme des Westens“ richtigerweise u.a.: „… Aber er (Bosbach) ist kein kieselglatter Parteikarrierist, kein Ja-Sager, vielmehr ein Volksvertreter, der sich für die konservative, liberale und soziale Sache bei beinahe überanstrengt. Mit solch einem politischen Pfund müsste die CDU wuchern.
Begreifen das Leichtgewichte, wie Tauber?“ (Ende des Zitates)
Wer Wolfgang Bosbach (63) – wie ich – persönlich kennengelernt hat, kann die Einschätzung von Michels nur unterstreichen.
Wolfgang Bosbach erklärte: „Ich fühle mich dem deutschen Volk verpflichtet und nicht als Marionette der Partei.“
Sollte es sich bei den „40ern“ um ein vorgezogenes Alterssyndrom handeln, indem sie versuchen, dieses in „Geschäftsmodellen“, wie „Neues Denken – neues Handeln“ zu verstecken?
Dazu wiederhole ich gerne meine Äußerungen vom 29. Juni in meinem Kommentar von 20:11 Uhr:
„… Personen über 60 Jahr sind die stärkste Wählergruppe der CDU und machen fast 50% ihrer Gesamtwählerschaft aus.
Was nach seinen Angaben doch nichts anderes bedeuten würde, dass die Wählerschicht der CDU ebenso geistig unbeweglich ist und deshalb die CDU gewählt haben?
Als Wähler werden diese gerne angenommen, als Parteimitglieder ebenfalls und als Mandatsträger auch. …“