S8 über Mönchengladbach Hbf hinaus mit zusätzlichem Haltepunkt „Hochschule“: Schlegelmilch und Heinrichs setzen auf Populismus und wollen „tot gerittenem Pferd“ wieder neues Leben einhauchen
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[05.07.2015] Zwischen Mönchengladbach Hbf und Rheydt Hbf, dem größten schienenverkehrlichen Nadelöhr im Rheinland, fahren momentan jährlich fast 70.000 Züge. Auf Grund dieser hohen Verkehrsdichte auf dem zweigleisigen Eisenbahnabschnitt würde für zusätzliche Regionalverkehre ein weiteres Gleis erforderlich.
Über 81% der hier verkehrenden Züge entfallen auf den regionalen Schienenverkehr. Fast 86% dieser Regionalverkehre werden zwischen 6:00 Uhr und 22:00 Uhr abgewickelt.
Für den Abschnitt zwischen Mönchengladbach und Rheydt bedeutet dies, dass – je nach Tageszeit und Wochentag – alle 5 bis 7 Minuten ein Zug diese Strecke für eine Dauer von etwa 8 Minuten belegt.
Dabei sind Verzögerungen von planmäßig oder nicht planmäßig verkehrenden Güterzügen nicht eingerechnet.
Eisenbahninfrastruktur zwischen Mönchengladbach und Rheydt
So wird schnell deutlich, dass eine Verlängerung der S8 über Mönchengladbach hinaus schon aus eisenbahnbetrieblichen Gründen nicht möglich ist, ohne dass andere Züge entfallen müssten oder der Fahrplan massiv beeinträchtigt würde, wenn nicht ein 3. Gleis gebaut würde.
Ein solches Gleis gab es schon einmal, als die Strecke noch nicht elektrifiziert war. Im Zuge der Elektrifizierung musste das Streckenniveau abgesenkt und die Fläche des ehemaligen 3. Gleises aufgegeben werden.
Planungen für ein 3. (S-Bahn-)Gleis wurden schon in den 1970er Jahren bei der Projektierung der S8 aus diesen infrastrukturellen und aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.
Sollte wieder ein 3. Gleis geplant werden, wird man schnell feststellen, dass die Eisenbahn- und Straßenbrücken zwischen Mönchengladbach und Rheydt verbreitert oder vollständig erneuert werden müssten.
Haltepunkt Hochschule
Damals war auch einmal kurz ein Haltepunkt „Hochschule“ in der Diskussion, wurde jedoch wegen der Weigerung der Stadt Mönchengladbach, die parallel verlaufenden und damit von der DB als Konkurrenz angesehenen Buslinien 001 und 002 aufzugeben oder einzuschränken, ebenfalls nicht weiter verfolgt.
Dass Dr. Hans Peter Schlegelmilch (CDU) und sein politischer „Partner“ Felix Heinrichs (SPD) nun diesem schon lange „tot gerittenen Pferd“ wieder neues Leben einhauchen wollen, und diese „Geschichte“ auch noch in einem kausalen Zusammenhang mit der Unterzeichnung des „Letter of Intent“ für die Weiterführung der S28 über Kaarst hinaus in Richtung Viersen bringen, entbehrt jeglicher Logik.
Vielleicht hätte zumindest Felix Heinrichs sich vor einer solchen absurden Äußerung bei seinem Vorgänger im Amt des SPD-Fraktionsvorsitzenden, Lothar Beine, erkundigen sollen.
Dieser, seinerzeit Mönchengladbacher Vertreter im VRR-Verwaltungsrat, und profunder Kenner der „VRR-Mechanismen“ wird dazu in einem Artikel der RP vom 14.02.2012, der betitelt war: „Warum die S8 nicht nach Rheydt verlängert wird“, zitiert.
Im VRR gelte das Bestellerprinzip: „Wer mehr Leistung will – etwa eine Verlängerung der S8 bis Rheydt oder sogar bis Odenkirchen oder Wickrath – muss dafür zahlen.“
Nötig für eine Verlängerung wären ein drittes Gleis bis Rheydt und ein zweites bis Odenkirchen. Und damit verbunden wären eben Millioneninvestitionen, „die weder vom Land noch vom Bund dargestellt werden“ – und von der klammen Stadt schon einmal gar nicht.
und weiter:
„… Selbst wenn man, wie von Schlegelmilch nun angeregt, sich statt auf eine S-Bahn-Anbindung auf Regionalbahnen konzentriere, sei dies kaum darstellbar. Ein neues Gleis müsste trotzdem her, „und auch jede Haltestelle kostet jährlich hohe Beträge“.
Für lediglich zwei Regionalbahnen, die in dünnem Takt fahren, und auch angesichts des dichten Busnetzes innerhalb der Stadt mache das Projekt „wenig Sinn“, so Beine. (Zitat Ende)
„Warum die S8 nicht nach Rheydt verlängert wird“
Zum BZMG-Artikel vom 05.07.2011 „CDU: Züge sollen an der Hochschule halten – Antrag zielt auf Klärung der Rahmenbedingungen ab“ kommentierte ein Leser treffend: „Und täglich grüßt das Murmeltier“
11.05.2011: Neue Perspektiven für die S 8-Verlängerung?
16.06.2009: Grüne: Stadt sollte Bahnhaltepunkt für Hermges und Hochschule auf Umsetzbarkeit prüfen
06.06.2009: Schienenverkehr: Politiker überschätzen ihren Einfluss – Beispiel: Mönchengladbach
Wie träumerisch aber auch „augenwischerisch“ gegenüber den Bürgern, der Hochschule und deren Studenten die Forderungen Schlegelmilchs und Heinrichs nach einem „Haltepunkt Hochschule“ sind, macht außerdem die Tatsache deutlich, dass sich dieser Haltepunkt am äußersten westlichen Ende des von beiden und dem Verein MG 3.0 als „visionär“ dargestellten Hochschul-Campus befinden würde, der im Übrigen durch diverse Buslinien gut an den ÖPNV angebunden sein würde.
Wie würde Obelix sagen: „Ils sont fous ces Grokis!“
2.
Noch enne Buur schrieb am 6.07.2015 um 17:34 Uhr:
Lev Redaktiun.
He en de „BZ MG“ es en de läzte Tiit jät völl von dr „Schumschläjer“ on dat „Fuzzemännke“ (mr köss och „Pat on Patachon“ saare) ze lä’ese.
Esch men, dat es vör mesch jät zevöll! Do jont mesch emmer de Nakkehoor ze Bersch.
Wänn esch do enn minn Bud erömm sitte donn on möt de Eier von minn Hönner on enne Hoop äffe Jriis or völl dubbele Korn dat janze zesaame rö’ere donn, do mot esch doch av on to enns probere, wii dat Zeusch schmekke deet. Wenn esch do nu e bisske völl probert hann, Jott noch – do hann esch och enne janze Hoop „Visione“:
Do hand die twii Schlotevüjel en Schöpp en de Fenger on buddele langes de Bahn vörr dat dredde Jeleis nom Reet vörr de „S8“ on an de Schöll kloppe se en Brä’erbuud zesaame, domöt do de Studänte jät ze Laache hand.
On dann kütt dat „Nö’e Dänke“: Dat jeet jo janet – mr hand do kenne Plaz vü’er – wat nu? On schon kütt dat „Nö’e Hangele“: Alles nom Fluchplaz – do es jo enn nöe Hall – von do köss mr jo möt enne Hubschrauber …… äh – hm – äver dat kösse se jo net „öffentlich erkläre“.
Joot – nu hann esch jät „Promillsches“ em Bloot – äver dovü’er weet esch nu wat dat sesch möt däm „Näzwerk“ esu op sesch hat: Wenn min Hönner jät von cdu on spd jehu’et hand on vott send, werp esch e jru’et Näz över de Vischer on han de meeste ennjevange. Die reje sesch enn Tiit jät op – äver donoo send se rösch – jenau wii de Wääler he en Jlabbach.
Ach jo – esch hü’er jrad dat Liedsche „Hier tobt der Wahnsinn“ – ä – ähm – wiso hü’er esch do emmer dat beklobde Jlabbach eruut?
Ps.
Pat on Patachon däswäje, weil „Dick on Doof alias „Stan und Olli“ Jeniis wu’ere!
1.
Provinz-Posse schrieb am 6.07.2015 um 13:09 Uhr:
Sehr verehrter Redakteur, Herr Wilms.
Bei Ihrem Artikel haben Sie anscheinend übersehen, das Schlegelmilch, wie ich schon in meinem Kommentar vom 30.06.2015 um 16:25 Uhr zu
http://www.bz-mg.de/politik-verwaltung-parteien/cdu/schlegelmilch-new-windkraftanlagen-in-hardt-und-buchholz-kommen-nicht-politik-konne-dies-jedoch-nicht-offentlich-erklaren-%E2%80%A2-gefahr-von-bambule-bei-diskussion-mit-bi.html
erwähnt habe, sich Netzwerken bedient, die rein wirtschaftlichen Interessen dienen.
In diesem Fall die Hochschule. Wo sollte Schlegelmilch mit seiner Firma, an der er beteiligt ist, denn seinen Nachwuchs herbekommen?
Sicherlich nicht aus anderen Städten Deutschlands, dafür ist die Firma bestimmt zu unbedeutend.
Also, meine Theorie, gute Kontakte zu den Professoren der Hochschule herstellen, sich dafür die besten Studenten vorschlagen lassen, Kontakte zu diesen aufnehmen und dann einstellen.
Natürlich nur als Praktikanten, die dürfen dann auch gerne gute Ideen in sein Unternehmen einbringen, dafür bekommen sie anschließend ein Zeugnis über gesammelte Berufserfahrung, evtl. ist noch ein Auslandsaufenthalt in der Auslandsdependence in China drin, das braucht man schließlich heutzutage, um in bedeutenden Unternehmen Karriere machen zu können.
Diesen Praktiken kann sich sicherlich auch die NEW anschließen, deshalb auch das „Blauhaus“ von der NEW, was von der Hochschule kostenlos genutzt werden kann.
Es fehlen also nur noch die Unterkünfte für die Studenten, kein Problem, die halb-städtische Kreisbau hat sich bereit erklärt Studenten Wohnungen auf der Friedrich-Ebert-Straße zu bauen.
Nun fehlt natürlich die Anbindung an das Schienennetz der Bahn.
Sie schreiben aus Platzgründen sei es nicht möglich?
Nicht möglich, gibt es bei Schlegelmilchs Visionen natürlich nicht, wo ein Wille, dort ein Weg.
er kommt das Netzwerk wieder ins Spiel, was vorschlagen wird, dass man oberhalb der verlaufenden Bahnstrecke eine Schwebebahn bauen könnte.
Was zusätzlich natürlich für Mönchengladbach eine besondere Attraktion darstellt und vermutlich gut zum Masterplan 3.0 passt.
Ein Schlenker zur Hochschule, besser zum Monforts Quartier, direkt in das Netzwerk der Spinne.
Schlegelmilch kann dann zumindest mal abheben, natürlich mit Felix Heinrichs, man muss nur fest daran glauben, dann klappt das auch.
Mit Netzwerken ist natürlich alles möglich. Das beste, der Bürger bezahlt doch alles.
Dann könnte er auch mal ein aktuelles Video erstellen und braucht keine alten Kamellen einstellen, was über Jahre, bzw. Jahrzehnte von seinen Vorgängern inszeniert wurde.
Das muss natürlich alles vor der nächsten Kommunalwahl geschehen, denn anschließend wird sich Schlegelmilch mit seiner CDU und Felix Heinrich mit seiner SPD vermutlich in den unendlichen Welten des Kosmos verabschieden.
Er kann nur hoffen, dass ihm die Wanderameisen nicht weit vorher einen Strich durch seine Rechnung machen.