Eine tote Jugendliche auf der einen Seite des Rheins und eine alte Dame auf der anderen Rheinseite, deren Tod vorschnell zu den Akten gelegt wird, gehören auf den ersten Blick nicht zusammen. Oder doch?

Die Kollegen vom niederrheinischen K1 in Wesel müssen grenzübergreifend ermitteln. Was hat der Rosenhof mit seinen Eigentürmern mit den Geschichnissen zu tun?

Hier liegt ein klassischer, gut geschriebener Kriminalfall vor. Ausgehend von 2 Todesfällen, die am Ende aus der Handlung herausgeschrieben sind, werden umfangreiche Ermittlungen angestellt. Auch der (kriminal-)literarische Kunstgriff, daß Geschehnisse aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit eine Rolle spielen, ist hier vorhanden. Am Ende werden die Arbeitsergebnisse in komprimierter Form zusammengefaßt.

Die Handlung hat auch barocke Züge. Zu behaupten, es würde überflüssige oder gar  störende Nebenhandlungsstränge  geben, wäre hier fehl am Platze. Eine gewisse Schwülstigkeit gehört hier zum guten Ton / Erzählstil.

Renate Wirth ist Jahrgang 1957. Sie lebt in Xanten und arbeitet als Heilpädagogin und Gestalttherapeutin.

Hesse ist Jahrgang 1953. Der gelernte Germanist und Kommunikationswissenschaftler und ehemaliger Mitarbeiter der Rheinischen Post am Niederrhein ist heute als freier Autor und Publizist in Wesel tätig.

Dies hier ist der inzwischen fünfte Kriminalroman des niederrheinischen Kriminalduos.

Thomas Hesse / Renate Wirth: Der Käfer Niederrhein Krimi; Emons Verlag Köln 2015; 284 Seiten; ISBN: 978-3-95401-553-0