Verkehr Hindenburgstraße • Teil V: „ÖPNV in der Hindenburgstraße auch künftig gewährleisten!“ • Behinderten­ver­bände positionieren sich

Hauptredaktion [ - Uhr]

[21.02.2015] Diese Position bezieht die Arbeits­gemein­schaft der Behinderten­ver­bände in Mönchengladbach angesichts der aktuellen Diskussion im Zusammenhang mit der Eröffnung des HDZ an der Hindenburg­straße und der geplanten Sanierungs­maßnahmen dieser Einkaufsmeile.

Dabei wissen sich die Verbände im Einklang mit den Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) von Bund und Land, in denen unter dem Begriff „Barrierefreiheit“ die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der gestalteten Lebensbereiche für alle Menschen grundsätzlich ohne fremde Hilfe im allgemeinen und die Verkehrsinfra­struktur, Beförderungsmittel im Personennahverkehr im Speziellen gezählt wird.

Darauf, dass vom Thema „Barrierefreiheit“ nicht nur Rollstuhlfahrer und nicht nur mit Bezug auf die Diskussion um die Hindenburgstraße von großer Bedeutung ist, weist der stellvertretende Kreisvorsitzende des VdK, Werner Knor hin: „In Ihrem Bericht im Sozialausschuss am 15.10.2013 hatte die Inklusionsbeauftragte eindeutige Zahlen auf den Tisch gelegt: Fast 82.000 Einwohner sind unmittelbar mobilitätseingeschränkt.

Hinzu kommen noch die Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen“

Damit wird deutlich nachvollziehbar, dass mitnichten nur Randgruppen betroffen sind, sondern ein Großteil der Einwohner Mönchengladbachs von Barrierefreiheit profitiert. Und das gilt konkret auch für die Hindenburgstraße, ergänzt Knor.

OB Hans Wilhelm Reiners (CDU) hatte beim 2. Inklusionsforum des Mönchengladbacher VdK am 24.04.2014 im Kreis der Bewerber um das Oberbürgermeisteramt als persönliche Meinung erklärt, dass er sich eine „busfreie“ Hindenburgstraße wünsche, räumte jedoch ein, dass dennoch für die Menschen mit Behinderungen adäquate Lösungen gefunden werden müssten.

Dazu erklärt Bernhard Wilms, VdK Kreisvorsitzender, im Einklang mit den übrigen Mönchengladbacher Behindertenverbände: „Jetzt, wo Herr Reiners Chef der Verwaltung ist, hat er es in der Hand, sicherzustellen, dass die Belange für Menschen – konkret auf der Hindenburgstraße – unter Beachtung der Behindertengleichstellungsgesetze nachhaltig berücksichtigt werden.“

In diesem Kontext spricht sich die ARGE der Mönchengladbacher Behindertenverbände dafür aus, ÖPNV in der Hindenburgstraße zu belassen. In welchem Umfang, sei zunächst dahingestellt.

Pendellösungen zwischen dem Alten Markt und dem Europaplatz würden zwar vielleicht chic und attraktiv aussehen, jedoch zusätzliche „Umsteigebarrieren“ schaffen und werden daher abgelehnt.

„Schon heute ist jedes Umsteigen, besonders am Europaplatz für uns Sehbehinderte und Blinde eine gefährliche Angelegenheit,“ erklärt Peter Gabor vom Verein „Leben mit Usher-Syndrom“ und erhält dazu Unterstützung von Horst Schultz (Blindenverein) und Helmut Haile (ProRetina).

Die ARGE der Mönchengladbacher Behindertenverbände erwartet von der Verwaltung Lösungsvorschläge, die in engem Zusammenwirken mit ihnen abgestimmt werden.

Nur die Betroffenen und ihre Verbände könnten mit ihrem Know how aus ihrem täglichen Leben dazu beitragen, dass Menschen mit Mobilitäts- und anderen Einschränkungen das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben gewährleistet wird.

 

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