Der Erste Weltkrieg und Mönchengladbach: Geschichtswerkstatt Mönchengladbach gibt neue Publikation heraus
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„Mit dem Beginn des Krieges ging ein gewaltiger Erwartungsdruck in allen Bevölkerungskreisen einher. Der Kriegsbeginn wurde weniger als Bedrohung, denn als Befreiung aus einer unendlichen Langeweile erlebt – besonders in der jungen Generation…
Der eigentliche Mobilisierungsbefehl traf am 1.8. – einem Samstag – gegen 18.30 Uhr in Rheydt ein. Die Presse berichtete über das Ereignis, dass der Oberbürgermeister Lehwald an ein Rathausfester schritt und ‚Mobil‘ rief“.
Wie der Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Mönchengladbach und Rheydt aufgenommen wurde, über Kriegserfahrung und Alltagsbewältigung, davon schildern jetzt sechs Mönchengladbacher Autoren aus dem Geschichtskreis, die im Klartext-Verlag das 260 Seiten starke Buch
„Der Erste Weltkrieg und Mönchengladbach“ unter der Herausgeberschaft von Karl Boland und Hans Schürings veröffentlichten. Der reich bebilderte Band ist zum Preis von 19,95 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.
„Die Beiträge schließen Lücken in der lokalen Geschichtsschreibung. Die Geschichtswerkstatt hat einige interessante neue Aspekte eingebracht. Dabei geht es um den Alltag in den Gemeinden, die heute die Stadt Mönchengladbach bilden“, betont Dr. Christian Wolfsberger, Leiter des Stadtarchivs, der die Publikation begleitete.
In neun Kapiteln zeigen die Autoren den Wandel in den Köpfen, als man sich bewusst wurde, was folgte, als man Krieg „erlebte“.
Während sich Jutta Finke-Gödde dem Frauenleben und der Frauenarbeit zuwendet, untersucht Hans Schürings die Stellung des Volksvereins für das katholische Deutschland zum Ersten Weltkrieg sowie in einem weiteren Kapitel die Situation der Kinder als Opfer des Krieges an der „Heimatfront“.
Angela Rietdorf geht in ihrem Beitrag „Suppenküchen und Löwenzahnwurzeln“ der Versorgungslage in Mönchengladbach und Rheydt nach und Karl Boland geht auf die historischen Kriegerdenkmäler im Stadtgebiet, Heldenkult und die ersten „Ehrenfriedhöfe“ im Ersten Weltkrieg ein.
„Das Buch lädt zur Lektüre ein und zur Erkenntnis, dass man im August 1914 siegessicher in einen vermeintlich kurzen Krieg zog, jedoch schon binnen kurzer Zeit das Elend des Krieges an die Mönchengladbacher Haustüren klopfte und alle Bereiche des bisher geordneten Lebens beeinträchtigte und so manches in Frage stellte“, so Dr. Christian Wolfsberger im Grußwort der neuen Publikation.
Foto: Stadt Mönchengladbach