Mönchengladbach: Heimat oder Heimatzerstörer?
Kurt Sasserath [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Stunde schlug am 1. Januar 1975. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden die Ortschaften der Gemeinde Wickrath dem Stadtgebiet zugeordnet.
Mönchengladbach hatte endlich Einwohner genug, um sich „Oberzentrum“ nennen zu können, und die neuen Stadtteile, aus der Grevenbroicher Idylle befreit, genießen seitdem alle Vorteile einer urbanen Metropole. Man wartet auf das moderne Internet und in strengen Wintern auf den Räumdienst.
Gefahren hingegen kommen schneller.
Die hysterischen Ausbaupläne für die ökologisch wie ökonomisch äußerst fragwürdige Windkraft bedrohen eine Landschaft, deren Struktur sich seit den Zeiten des Geographen Jean Joseph Tranchot, Colonel der napoleonischen Besatzungsmacht, nur wenig verändert hat.
Die Schönheit des Priorshofes, die der Klosterkultur des Kreuzherrenordens zu verdanken ist, würde zerstört und die ökologische Bedeutung des Buchholzer Waldes, der wegen seiner Pflanzengesellschaften, seiner Avifauna und seiner Fledermauspopulationen naturschutzwürdig ist, geopfert.
Vom Verlust der Naherholung ganz zu schweigen. Die Zumutung für die Bürger, in der Nähe eines Windrades leben zu müssen, sollte in den Katalog der Foltermethoden aufgenommen werden!
Und wem eine Autobahn nicht laut genug und der nahende Tagebau nicht bedrohlich genug ist, möge sich über das Vorhaben zum Ausbau des Wanloer Flugplatzes freuen.
Eine banale Freizeitgestaltung von Hobbypiloten wird favorisiert, wie trefflich passend zur aktuellen Wertediskussion, der Bürger aber in seiner Heimat missachtet.