Hans Jonas • Teil V: Vier Aspekte
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Das monumentale Gedenken an Hans Jonas durch die Benennung eines Parks oder einer Schule birgt auch die Gefahr sein Werk zu vergessen. Angemessen ist die lebendige, geistige Auseinandersetzung mit dem Philosophen Hans Jonas.
Hans Jonas mag Ehrenbürger der Stadt Mönchengladbach sein, doch ein daraus resultierendes Selbstverständnis ist nicht zu erkennen. „Mönchengladbach, die Stadt der Borussia und der Philosophie“, da muss nicht nur Till Hüttenberger, evangelischer Pfarrer, bei seiner einleitenden Rede anlässlich des Vortrags von Professor Dr. Illies in der Hans-Jonas-Gesamtschule schmunzeln.
Doch bevor Professor Illies beleuchtet, was Technik und naturwissenschaftliches Verständnis für den Menschen selbst bedeutet, führt Pfarrer Hüttenberger vier Aspekte an, die (nicht nur) für eine naturwissenschaftlich-ausgerichtete Schule von Interesse sind.
1.
Da ist zum einen der Weg eines couragierten Menschen und die Erkenntnis: Denken verändert sich und seine Welt.
Es geht nicht darum „erst einmal die Welt zu retten“, sondern bei sich, seinem eigenen Denken und seiner Haltung anzufangen, nur dann kann man auch andere zum Nachdenken bringen und Veränderung erzeugen.
2.
Da ist die Vielseitigkeit von Hans Jonas.
Sie befähigt, Dinge nach allen Seiten zu durchleuchten, und damit den Dingen auf den Grund zu gehen; auch solchen Fragen nach Gott und dem Verständnis menschlichen Daseins.
Ein Dasein, in dem sich Materie und Geist vereinigen.
3.
Der Mensch ist Teil der Natur und doch frei von ihr. Er kann sie beherrschen und nutzen. Verantwortung und Ethik setzen Grenzen, doch sind dies Grenzen, die der Mensch selbst zieht.
Technik und Wissenschaft stehen somit im dauernden Spannungsverhältnis zu Ethik und Verantwortung.
4.
Damit ergibt sich die Frage der Ethik mit Blick auf die Folgen unseres Tuns.
Nachdenken ist angemessenes Denken, dazu ist die Schule da.
Die Hans-Jonas-Gesamtschule sucht eine lebendige, eine angemessene Auseinandersetzung mit ihrem Namensgeber, dessen Wirken, Leben und Philosophie bis heute hoch aktuell ist.
Dessen Prinzip der Verantwortung ist auch verknüpft mit couragiertem Handeln, mit Selbstbewusstsein, mit der berühmten „Zivilcourage“ und Grenzen, die man auch bei sich selbst setzt.
Darüber nach zu denken lohnt auch, wenn man nicht mehr die Schule besucht.
Und die Zeit dazu findet.
Keine Zeit? Dann lohnt sich darüber nachzudenken, wofür man seine Zeit verwendet und was davon existentiell wichtig ist. Damit wäre sogleich der erste Schritt von Veränderung gemacht.